Lafayette-Meteorit

Der Mars-Meteorit enthält ein terrestrisches Gift

© Screenshot/EAPS Purdue

Science

Mars-Meteorit enthält Gift, das Menschen zum Erbrechen bringt

Im Mars-Meteoriten "Lafayette", der im Besitz der Purdue Universität im US-Bundesstaat Indiana ist, wurde ein Gift nachgewiesen. Dieses bringt Menschen und Tiere, vor allem Schweine, zum Erbrechen. Dieses entdeckte Detail dürfte nun ein 100 Jahre altes Rätsel um den Meteoriten lösen.

Denn wie sich der außergewöhnlich schwarze Stein, der im Jahr 1931 als makelloser Meteorit identifiziert wurde, seinen Weg zur Erde gebahnt hat, ist bis heute  unklar.

Keine Beweise für Erzählung

Die Grundlage zur Erforschung dieser Reise bietet ein Bericht vom Meteoritensammler Harvey Nininger aus dem Jahr 1935. Ihm zufolge wurde ein afroamerikanischer Purdue-Student beim Fischen Zeuge, wie der Meteorit in einem Teich gelandet sei. Er habe den Brocken geborgen und der Universität übergeben. Beweise für diese Geschichte gibt es aber kaum.

Nun glaubt ein Forschungsteam rund um die Planetenwissenschaftlerin Áine O’Brien von der schottischen Universität Glasgow, diese Wissenslücke mithilfe des identifizierten Gifts lösen zu können. „Lafayette ist eine wirklich schöne Meteoritenprobe, die uns durch frühere Forschung viel über den Mars gelehrt hat“, sagt sie. Der Stein sei besonders gut erhalten. Laut der Forscherin bedeute das, dass er tatsächlich unmittelbar nach seiner Landung geborgen worden sein muss.

Wäre der Meteorit für längere Zeit im Wasser geblieben, wären die äußeren Schichten verwittert. Zudem wären im Stein terrestrische Verunreinigungen aus dem Schlamm nachweisbar. 

Gift setzte sich möglicherweise über Staub von Feldfrüchten ab

In einem ersten Schritt zerkleinerte das Team eine winzige Probe des Meteoriten. Das Resultat wurde anschließend mit einem Spektrometer untersucht. Unter Tausenden von Verbindungen fand sie das Gift Deoxynivalenol (DON). Dieses kommt in einem Pilz vor, der auf Feldfrüchten wie Mais oder Weizen wächst. Bei Menschen und Tieren verursacht DON Krankheiten.

DON setzte sich auf den Meteoriten möglicherweise über den Staub von Feldfrüchten ab, der seinen Weg in das Wasser rund um die Fundstelle fand. Die Forscher*innen haben in einem nächsten Schritt ermittelt, wie weit der DON-tragende Pilz in der damaligen Zeit in der Region verbreitet war. Laut den Untersuchungen kam der Pilz 1919 am häufigsten vor.

Damalige Feuerbälle analysiert

Auch wollten die Forschenden wissen, wann Lafayette möglicherweise auf die Erde kam. Dafür haben sie Daten über Feuerbälle in der Region untersucht. 2 Ereignisse ragten dabei heraus, die beide im Süden Michigans und Norden Indianas beobachtet wurden. Einer davon fand 1919, der andere 1927 statt.

Mit diesen Daten machte sich das Team auf die Suche nach afroamerikanischen Studenten, die zu dieser Zeit an der Purdue University eingeschrieben waren. Sie identifizierten Julius Lee Morgan und Clinton Edward Shaw aus dem Jahrgang 1921 sowie Hermanze Edwin Fauntleroy aus dem Jahrgang 1922. Alle waren 1919 eingeschrieben. Ein vierter Student, Clyde Silance, studierte 1927 in Purdue.

Auf Basis von Niningers Bericht könnte einer dieser 4 Studenten den Marsmeteoriten der Uni überreicht haben. Die Forscher*innen wollen nun, den richtigen Finder aus diesen 4 Studenten identifizieren.

Das Paper wurde in Astrobiology veröffentlicht.

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