© NASA/JPL-Caltech/MSSS

Science

Riesiger Mars-See war eher ein kleiner Teich

Jahrelang haben Forscher*innen angenommen, dass der Mars-Rover Curiosity seinen Forschungsaufgaben auf dem Grund eines ehemaligen gigantischen Sees nachgeht. Eine neue Studie der Univeristät Hongkong (HKU) lässt nun aber darauf schließen, dass der Krater Gale mit einem Durchmesser von 154 Kilometer möglicherweise gar kein See war, sondern vielmehr kleinere Teiche beherbergte. 

Grund für die ursprüngliche Annahme war der Fund feiner "Schlammstein"-Sedimente am sogenannten Yellowknife Bay. Im Laufe der Jahre machte Curiosity weitere Entdeckungen, die auf einstiges flüssiges Wasser hindeuteten, sodass die Wissenschaft schließlich davon ausging, dass Gale vor etwa 3,7 Milliarden Jahren ein gigantischer See war.

Nachgewiesene Elemente sind nicht wasserlöslich

Genauere Untersuchungen der entdeckten Sedimente am Yellowknife Bay lassen aber darauf schließen, dass die Mehrheit der Ablagerungen aufgrund ihres chemischen Musters nicht in Zusammenspiel mit Wasser entstanden sind. Die nachgewiesenen Elemente seien dem Forscherteam zufolge nicht wasserlöslich und deren Konzentration an höheren Punkten im Krater stärker. Ihnen zufolge deutet dies auf Prozesse hin, die in Böden vorzufinden sind - so seien die Ablagerungen eher durch vulkanische Aktivitäten und Wind in den Krater befördert wurden. Saurer Regen hätte die Ablagerungen im Laufe der Zeit dann verändert.

Laut dem Co-Autor der Studie, Joe Michalski vom HKU Laboratory for Space Research, lassen die Daten, die von Curiosity gesammelt wurden, eher auf die einstige Existenz kleinerer Teiche als auf einen großen See schließen, wie er gegenüber Space.com sagte. Die dürften aber nicht so langlebig gewesen sein und maximal einige Zehntausende Jahre existiert haben.

Leben auf dem Mars überhaupt möglich?

Das wirft nun die Frage auf, ob ein Leben auf dem Mars - oder zumindest am Gale Krater - überhaupt möglich gewesen ist. Denn damit Leben entstehen kann, bedarf es viel Zeit. Je größer und langlebiger eine lebensbegünstigende Umgebung ist, umso größer die Chance, dass sich komplexe Organismen entwickeln können.

Mehr Klarheit könnte jedenfalls der NASA-Rover Perseverance bringen, der im Jezero Krater unterwegs ist und dort nach Leben sucht. Die Proben, die er sammelt, werden zur Untersuchung zur Erde gebracht. Michalski zufolge habe der Jezero-Krater definitiv einen großen See beherbergt. „Ich vermute, dass die Sedimente dort anders sind“, sagt er.

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