Massiver Sonnensturm ist Vorbote von neuem solaren Maximum
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Mitte vergangener Woche, am 3. und 4. November, wurde die Erde von einem massiven geomagnetischen Sturm getroffen. Ausgang waren Eruptionen auf der Sonne am vorangegangenen Montag und Dienstag (1. und 2. November).
Die Ereignisse sind Auswirkungen eines Sonnenfleckenzyklus und geben Rückschlüsse auf dessen Status, wie Space.com berichtet.
„In den letzten Jahren hatten wir wirklich sehr wenig Aktivität, wie es während des Sonnenminimums üblich ist”, wird Bill Murtagh, ein Programmkoordinator am Space Weather Prediction Center (SWPC) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zitiert. “Jetzt geht es ziemlich schnell in Richtung des nächsten Maximums, das wir für 2025 erwarten”, so Murtagh. Das, was nun zu beobachten sei, sei “sozusagen die Aufwachphase”, erklärt der Wissenschaftler.
Der jüngste geomagnetische Sturm entstand durch eine Reihe von koronalen Massenauswürfen (Coronal Mass Ejections - CME). "Ein CME ist im Wesentlichen eine Milliarden Tonnen schwere Plasmagaswolke mit Magnetfeldern", erklärt Murtagh. Und er sagt weiter: "Die Sonne hat also einen Magneten in den Weltraum geschossen und dieser Magnet ist 150 Millionen Kilometer zur Erde gereist." Durch das erdeigene Magnetfeld entsteht dann der geomagnetische Sturm.
“Kannibalisierung”
Manchmal könne ein CME während seiner Reise noch “wachsen” führt Murtagh aus. Das passiert, wenn eine schnellere Plasmagaswolke nachkommt und die vorangegangene sozusagen auffrisst. “Manchmal verwenden wir den Begriff “Kannibalisierung”, sagt Murtagh.
Dass sich ein Sturm auf dem Weg Richtung Erde befindet, wissen die Forscher*innen, sobald er ausgestoßen wird. Über die genaue Stärke und die Beschaffenheiten des Magnetfeldes können sie erst dann Angaben machen, wenn der Sturm den Beobachtungssatelliten des NOAA, das Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) erreicht. Ab diesem Zeitpunkt dauert es nur mehr 20 bis 30 Minuten, bis der Sturm auf die Erde trifft.
Ein Sonnensturm kann - je nach Stärke - verschiedene Auswirkungen auf unseren Planeten haben. Sie reichen von spektakulären Polarlichtern, wie sie etwa auch zuletzt zu sehen waren, bishin zu schweren Schäden. So können starke Stürme etwa drahtlose Kommunikationsverbindungen sowie Stromnetze stören. Der bisher größte beobachtete magnetische Sturm war das sogenannte Carrington-Ereignis im Jahr 1859. Jenes führte etwa zu massiven Beeinträchtigungen des damals neu errichteten Telegrafennetzes.
Mögliches Internet-Blackout durch Sonnensturm
Ein starker Sonnensturm könnte sich auch fatal auf die Internet-Infrastruktur auswirken. Während regionale Internet-Infrastruktur selbst bei einem massiven Sonnensturm nur ein geringes Schadensrisiko aufweise, da Glasfaser nicht von geomagnetisch induzierten Strömen beeinflusst werde und auch kurze Kabelstrecken regelmäßig geerdet würden, seien in erster Linie die Unterseekabel gefährdet.
Würden bei einem massiven Sonnensturm mehrere solcher Kabel zerstört, würden ganze Länder vom Internet abgeschnitten, selbst wenn die lokale Infrastruktur intakt bliebe, heißt es von der Forscherin Sangeetha Abdu Jyothi von der University of California, die sich mit einem solchen Szenario beschäftigte. Die Infrastruktur sei auf so ein Solar-Großereignis nicht vorbereitet. Das liege auch daran, dass schwere Sonnenstürme selten seien und seit der Schaffung moderner Internet-Infrastruktur überhaupt nicht aufgetreten seien.
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