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Science

Microsoft Excel verfälschte 30 Prozent der wissenschaftlichen Studien

Fast jede dritte wissenschaftliche Studie mit einer Excel-Liste von Genen im Anhang, ist verfälscht. Das geht aus einer neuen Studie der Deakin University in Australien hervor. Die in der Liste enthaltenen Gene wurden aufgrund der Autokorrektur in Microsoft Excel oft falsch in Datumsangaben umbenannt. 

Die Umbenennung von menschlichen Genen wurde erst im vergangenen Jahr vom Komitee der Human Genome Organisation geändert, nachdem sich Microsoft zu diesem Thema nicht geäußert oder eine Lösung angeboten hatte. So heißt etwa das Gen MARCH1 nun korrekterweise MARCHF1 (Membrane associated ring-CH-type finger 1). In einer englischsprachigen Excel-Datei wurde das Gen zuvor in die Datumsangabe „1-Mar“ umgewandelt. Inzwischen dürfte sich das Problem zumindest verringert haben.

Bezeichnungsfehler vor 5 Jahren um 10 Prozent geringer

Für die Studie haben die Forschenden mehr als 11.000 wissenschaftliche Genetik-Studien mit Excel-Anhängen untersucht, die zwischen 2014 und 2020 in Fachmagazinen veröffentlicht wurden. Während 2016 noch 20 Prozent der Studien derartige Bezeichnungsfehler enthielten, wie die futurezone berichtet hatte, sind es inzwischen 10 Prozent mehr. Eine Verbesserung des Problems habe es nach bis zum Eingriff des Komitees der Human Genome Organisation auch nach Bekanntwerden des Problems nicht gegeben.

Die neuen Namensänderungen beziehen sich allerdings nur auf Gene von Menschen, Mäusen und Ratten – jene von anderen Tieren hingegen könnten weiterhin fehlerhaft sein. Das Forscher*innen-Team empfiehlt, besondere Skriptsprachen zu verwenden. Diese müssten zwar erlernt werden, dies würde sich langfristig aber bezahlt machen. Ist eine Tabellenkalkulation dennoch nötig, rät das Team auf LibreOffice zurückzugreifen.

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