Sujetbild zum FH Campus Wien Projekt AQUS II

Das Projekt AQUS II dreht sich um Ausbildungsstandards für Angestellte im Sicherheitsbereich

© FH Campus Wien

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Mit Sicherheit gut ausgebildet für die Sicherheit

Beim Fußballmatch, Vienna City Marathon oder bei Großveranstaltungen wie Musikfestivals, wann immer eine große Menschenmenge versammelt ist, erfüllen sie im Idealfall einen wichtigen Part und geben den Zuschauenden ein gutes Gefühl – Securities, Sicherheitspersonen. Um für diese Aufgaben optimal vorbereitet zu sein, sollen für das Sicherheitspersonal einheitliche Ausbildungsstandards und ein entsprechender Lehrberuf etabliert werden, so sieht es das Regierungsprogramm 2020-2024 als Maßnahme im Bereich Innerer Sicherheit vor. 

Der Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement der FH Campus Wien entwickelte in dem – im Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS eingebetteten – Projekt AQUS II Berufsbilder und entsprechende Curricula-Entwürfe für die Aus- bzw. Weiterbildung. "Wir beschäftigen uns schon seit 2015 mit Bewachungsunternehmen und Kritischer Infrastruktur, konkret mit Ausbildungs- und Qualitätsstandards für Sicherheitsdienstleister*innen – abgekürzt AQUS", erklärt Claudia Körmer, Lehrende und Forschende an der FH Campus Wien, die das Projekt gemeinsam mit dem externen Fachkollegen Thomas Goiser, Unternehmens- und PR-Berater sowie Absolvent des FH Campus Wien Masterstudiengangs Risk Management Corporate Security, leitet. 

"Im Vorprojekt AQUS haben wir 18 Empfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen formuliert. Diese gliederten sich in die vier Segmente Arbeitsmarkt und Arbeitsbedingungen, Aus- und Weiterbildung, Beschaffung und Normierung sowie schließlich Kommunikation und Bewusstseinsbildung", betont Goiser.

Sicherheit als menschliches Grundbedürfnis

AQUS II setzt auf einigen dieser Empfehlungen auf und fokussiert dabei auf Qualifizierungsmaßnahmen von Sicherheitspersonal in den Bereichen Kritischer Infrastruktur und Sportgroßveranstaltungen. Private Sicherheitsdienstleister*innen arbeiten im Sinne von Public-Private-Partnerships zum Schutz bei Großveranstaltungen eng mit öffentlichen Sicherheitsbehörden zusammen," so Claudia Körmer. "Sie haben eine bedeutende Schnittstellenfunktion – deswegen war für uns wichtig, Entscheidungsträger*innen, relevante Interessenvertretungen und Organisationen der Kritischen Infrastruktur mit einzubinden und unsere Forschungsergebnisse stetig zu validieren."

Im Konsortium brachten ihre Expertise ein: Verband Akademischer Sicherheitsberater Österreichs sowie Donau Universität Krems, weiters BMI, BMLV, BMDW, BMK, Parlamentsdirektion, Gewerkschaft vida, Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs, Wiener Gesundheitsverbund und Wiener Linien. Darüber hinaus waren die ÖBB, das Competence Center Event Safety Management des Wiener Roten Kreuzes sowie der Fachverband der gewerblichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Österreich als assoziierte Partner*innen eingebunden.

Sicherheitspersonal - im Ernstfall entscheidend

Eine System- und Akteursanalyse identifizierte fördernde und hemmende Faktoren auf Makro-, Meso- und Mikroebene in Österreich für die Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsmodulen. Dabei bildeten Literaturrecherche, Expert*inneninterviews, Fokusgruppen, Umfragen und Online-Diskussionen Grundlagen für die Entwicklung unterschiedlicher Ausbildungsformate.

Auch Ausbildungsvorlagen anderer Länder wurden herangezogen und kritisch betrachtet. "Bestehende Curricula anderer deutschsprachiger Länder sind für uns aufgrund eines ähnlichen kulturellen Verständnisses von Sicherheit und der wirtschaftlichen Verflechtung interessant", so Claudia Körmer. Im Zuge der Entwicklung der Ausbildungsinhalte und -schwerpunkte wurden zudem Berufsbilder definiert. So entstanden drei unterschiedliche Curricula-Entwürfe für verschiedene Aufgaben und Qualifikationsstufen. 

Mission Qualifikation

Eine 2-tägige Schulung soll gelegentlich Beschäftigten bei Veranstaltungen Grundlagen vermitteln. Diese Sicherheitspersonen gewährleisten Schutz und Sicherheit bei Veranstaltungen und nehmen entsprechende Order- und Kontrolltätigkeiten vor, etwa die Kontrolle von Taschen. 

Ein möglicher Lehrgang spezialisiert sich auf Sicherheitspersonal in der Kritischen Infrastruktur. Zu den Aufgaben dieser Berufsgruppe zählt der Schutz von Personen, Objekten und Anlagen. Entsprechend absolvieren diese Sicherheitspersonen beispielsweise Kontrollgänge von Gebäuden und Außenanlagen, überprüfen Funktionen von Schutzeinrichtungen und leiten im Gefahrenfall Evakuationen ein. Der dritte Entwurf dient als Input für einen möglichen neuen Lehrberuf, der in den nächsten Jahren in Österreich verwirklicht werden könnte.

Fachkonferenz AQUS II

Für die Implementierung der Erkenntnisse wurden Roadmaps ausgearbeitet. Erste Reaktionen auf die Ergebnisse von AQUS II und die Curricula-Vorschläge brachten nationalen und internationalen Expert*innen bei einer Fachkonferenz an der FH Campus Wien ein. "Wir wollen mit den Projektergebnissen einen aktuellen fachlichen Beitrag für weitere Diskussionen leisten", so Goiser.

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