Musks Neuralink hat erstmals Gehirn-Chip in Menschen eingesetzt

Musks Neuralink hat erstmals Gehirn-Chip in Menschen eingesetzt

© APA/AFP/FREDERIC J. BROWN

Science

Mitgründer verließ Musk-Firma Neuralink wegen Sicherheitsbedenken

Im Jänner hat ein Mensch erstmals einen Gehirnchip von Neuralink erhalten. Das Start-up, das von Elon Musk mitgegründet wurde, will dadurch die Gedanken von Patient*innen auslesen, sodass er damit etwa eine Computermaus steuern kann. Künftig sollen so Gehirne sogar mit dem Internet oder einer Künstlichen Intelligenz verbunden werden.

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Der Neurochirurg Benjamin Rapoport gründete Neuralink 2016 zusammen mit Musk, verließ das Unternehmen nach 2 Jahren aber wieder. In einem Podcast des Wall Street Journals gab er auch den Grund dafür an. "Ich habe so ziemlich mein ganzes Berufsleben damit verbracht, neuronale Schnittstellen aus der Welt der Wissenschaft in die Welt der Medizin zu bringen. Aber ich war der Meinung, dass für den Übergang in die Welt der Medizin und der Technologie die Sicherheit an erster Stelle steht", sagt Rapaport.

Gehirnchip sei zu invasiv

"Für ein medizinisches Gerät bedeutet Sicherheit oft, dass es minimalinvasiv ist", führt Rapaport fort. Bei Neuralink verfolgte man allerdings den Ansatz, dass kleine nadelähnliche Elektroden in das Gehirn eindringen müssten, um Daten aus dem Gehirn auszulesen. Diese Methode hat laut Rapaport einen großen Nachteil, da es "zu einer gewissen Schädigung des Gehirns kommt, wenn die Elektroden ins Gehirn eingeführt werden".

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Laut Rapaport sei es möglich, Informationen aus dem Gehirn zu erhalten, ohne es dabei zu schädigen. Deshalb gründete der Forscher sein eigenes Start-up Precision Neuroscience, das an einer weniger invasiven und somit sichereren Lösung einer Gehirn-Computer-Schnittstelle arbeite. Anders als bei Neuralink würde sein Gehirnchip nur an der Oberfläche des Gehirns aufliegen, anstatt in das Hirn einzudringen.

Kritik an Neuralink

Es ist nicht das erste Mal, dass Neuralink kritisiert wird. Das Unternehmen geriet in der Vergangenheit wegen seines Umgangs mit Affen in Kritik, an denen es Tierversuche durchführte. Eine Reihe an geleakten Dokumenten zeigte, dass Neuralink den Affen verschiedenste, grausame Verletzungen am Gehirn zugefügt hatte. Bei einem Affen hatte sich der Chip im Gehirn etwa einfach gelöst. Er musste deshalb eingeschläfert werden.

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