Illustration shows Neuralink logo and Elon Musk silhouette
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Science

Elon Musks Neuralink wird Tierquälerei an Affen vorgeworfen

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Elon Musks Hirnimplantat-Firma Neuralink eine Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für klinische Studien am Menschen erhalten hat. Das bedeutet: Es dürfen Chip-Implantate in Gehirne von Menschen eingesetzt werden. Für den Einsatz des Neuralink-Implantats ist eine Operation am Hirn notwendig. Der sogenannte Link werde im Kopf mit feinen Leitungen direkt mit dem menschlichen Gewebe verbunden.

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Testaffen litten nach der OP bis zum Tod

Neuralinks Implantate wurden bisher vor allem an Affen getestet. Nun wurde bekannt, dass die Testaffen teils qualvolle Bedingungen hinnehmen mussten, bevor sie starben. Das ergaben Aufzeichnungen, die von Mitarbeiter*innen an Medien geleakt wurden. „Wired“ berichtet etwa davon, dass ein Affe im März 2019 eingeschläfert werden musste, nachdem sich sein Gesundheitszustand in den Monaten nach dem Einsetzen des Implantats deutlich verschlechtert haben soll.

Angeblich blutete das Gehirn des Affen und Teile der Großhirnrinde waren danach zerfetzt, heißt es. Die Probleme sollen laut dem Mitarbeiter bereits Tage nach der Operation begonnen haben, und der Affe hatte dies geäußert, in dem er den Kopf auf den Boden gedrückt habe, um zu signalisieren, dass er Schmerzen im Kopf habe, heißt es. Auch am Implantat soll der Affe herumgepickt haben, bevor er die Koordination verlor und „unkontrolliert zitterte“.

Auch bei anderen Affen gab es Probleme

Ein anderer Affe soll direkt nach der Operation eingeschläfert worden sein, weil Teile des Implantats abgebrochen waren und es zu einem Pilz- und Bakterienbefall gekommen war. Ein weiterer Affe sei nur wenige Monate später eingeschläfert worden, nachdem sich „sein Schädelimplantat gelöst hatte“.

Elon Musk hatte sich auf Twitter (X) zu den Vorwürfen geäußert. Laut seinen Aussagen seien die Implantate in der allerersten Testgruppe vor allem an bereits kranken Affen, die kurz vor dem Sterben waren, eingesetzt worden und es sei daher völlig normal gewesen, dass diese nicht lange überlebt hatten.

Es gab bereits einmal schwere Vorwürfe

Diese Aussagen widerlegten ehemalige Mitarbeiter*innen. Angeblich hätten die Affen vor der Operation ein einjähriges Verhaltenstraining absolvieren müssen, um für die Neuralink-Studie in Betracht gezogen zu werden. Es sind nicht die ersten Vorwürfe gegen Musk im Bezug darauf, Neuralink-Studien zu vertuschen.

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Das Neuralink-Implantat soll demnächst in menschliche Hirne operiert werden dürfen. Der Milliardär gründete Neuralink im Jahr 2016 mit dem Ziel, eine Technologie zu entwickeln, die das Gehirn von Menschen mit Computern verbindet. Mit den Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz und Rückenmarksverletzungen heilen.

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