Der Mondwirbel "Reiner Gamma" stellt Forschende schon seit längerem vor Rästel.

Der Mondwirbel "Reiner Gamma" stellt Forschende schon seit längerem vor Rästel.

© NASA LRO WAC science team

Science

Mysteriöse Mondwirbel geben Forschern Rätsel auf

Seit Jahrzehnten stellen die "Lunar Swirls" Forschende vor Rätsel. Bei den mysteriösen Wirbeln handelt es sich um sehr helle, spiralförmige Formationen auf der Mondoberfläche. Sie treten vorrangig auf der erdabgewandten Seite des Erdtrabanten auf. 

Neue Erkenntnisse könnten jetzt Aufschlüsse über die Beschaffenheit und Herkunft der Wirbel geben. Einer Studie des Planetary Science Institute zufolge hängen sie mit der Beschaffenheit der Mondoberfläche zusammen. 

➤ Mehr lesen: Wieso ist es so schwer, am Mond zu landen?

Neuer Zusammenhang entdeckt

"Lunar Swirls haben das Interesse der Wissenschaftler*innen seit ihrer Entdeckung geweckt, zum Teil weil die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht vollständig versteht, wie sie entstanden sind", sagte der Hauptautor der Studie, John Weirich, vom Planetary Science Institute in einer Erklärung.

Über die Jahre haben Forschende die unterschiedlichsten Theorien für die Wirbel aufgestellt: Magnetische Anomalien oder Einschläge von Kometen sollen die Lunar Swirls ausgelöst haben. Doch keine dieser Ideen erklärt das Phänomen vollständig. Daher beschloss eine Forschergruppe rund um Weirich, die Topographie der Mondoberfläche in Betracht zu ziehen. 

Topographie spielt eine Rolle

"Herkömmliche Theorien besagen, dass die Topografie keinen Einfluss auf die Lage oder Form des Wirbels hat", so Weirich. Im Jahr 2022 nutzten Wissenschaftler*innen jedoch Daten des Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA, um einen bestimmten Mondwirbel in der Region Mare Ingenii zu untersuchen. Dabei stellten sie fest, dass die hellen Bereiche im Durchschnitt einige Meter tiefer lagen als die dunklen Bereiche des Wirbels.

Weirich konnte dies auch bei einem weiteren Swirl, genannt Reiner Gamma, beobachten. "Das mit der Topographie könnte nur ein Zufall sein, aber dass dies in 2 weit voneinander entfernten Swirlregionen zu beobachten ist, ist schon schwieriger zu ignorieren", so Weirich. 

Mögliche Erklärungen

Warum treten die Swirls also vor allem in tiefer gelegenen Regionen auf? Eine mögliche Erklärung ist Mondstaub. Heller Mondstaub könnte in die Mulden und Täler der Mondoberfläche transportiert werden - etwa durch statische Elektrizität, schreiben die Forschenden in ihrer Studie, und so die Wirbel erzeugen.

Gesichert ist dies allerdings nicht. Weirich und sein Team wollen die seltsamen Wirbel daher in Zukunft noch genauer unter die Lupe nehmen. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare