Valkyrie bei einer Demonstration für Woodside-Mitarbeiter

Valkyrie bei einer Demonstration für Woodside-Mitarbeiter

© NASA

Science

NASA testet humanoiden Roboter auf Ölbohrinsel

Es wirkt etwas seltsam, dass die NASA bei der Förderung von Erdöl hilft. Bei der Partnerschaft zwischen der US-Weltraumbehörde und dem australischen Unternehmen Woodside Energy, sollen aber beide Seiten etwas davon haben.

Die NASA will damit üben, wie es ist einen humanoiden Roboter aus der Ferne zu steuern. Der menschenähnliche Roboter Valkyrie soll dazu auf einer unbemannten Ölbohrinsel in Australien Wartungs- und Inspektionsarbeiten vornehmen. Gesteuert wird er von NASA-Mitarbeiter*innen in den USA.

Personal sparen und Daten sammeln

Woodside spart sich so menschliche Mitarbeiter*innen zu der Ölbohrinsel zu schicken, um diese schmutzigen und teils gefährlichen Jobs zu machen. Außerdem kann Woodside durch den Test analysieren, wie unbemannte Offshore-Anlagen künftig gestaltet werden können, um primär von Robotern gewartet zu werden.

Im Gegenzug dazu übernimmt Woodside die Kosten, die der NASA für den Einsatz von Valkyrie entstehen. Außerdem werden die Daten, die während des Tests gesammelt werden, der NASA zur Verfügung gestellt.

Roboter für die Mondbasis

Die NASA will durch die Kooperation Erfahrung sammeln, wie humanoide Roboter sinnvoll eingesetzt werden können. Laut der US-Raumfahrtbehörde will man künftig Roboter bei der Artemis-Mission einsetzen.

Während die Menschen am Mond forschen oder die Gegend erkunden, könnten die Roboter Wartungsarbeiten an der Mondbasis, innen und außen, vornehmen oder neue Gebäude am Mond aufbauen. Ist eine Fernsteuerung von der Erde aus möglich, könnten die Roboter so auch weiterarbeiten, wenn sich gerade kein Mensch auf der Mondbasis befindet oder die Astronaut*innen im Lunar Gateway sind – der geplanten Raumstation im Mondorbit.

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Kurze Akku-Laufzeit

Valkyrie ist 1,9 Meter groß. Er hat 3 Finger und einen Daumen, um menschliche Tätigkeiten auszuführen. Um seine Umgebung zu erfassen, hat er eine Kombination aus 3D-Kameras und Laserscanner. Die nötige Rechenleistung liefern 2 Intel Core-i7-Prozessoren.

Laut der NASA wiegt Valkyrie 130 Kilogramm. Der Akku hat eine Kapazität von 1,8 kWh. Damit ist eine Betriebszeit von einer Stunde möglich. Alternativ kann der Roboter kabelgebunden per Strom versorgt werden, damit er ständig im Einsatz sein kann.

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Valkyrie ist schon 10 Jahre alt

Valkyrie ist schon relativ alt. Er wurde gebaut, um 2013 bei der DARPA Robotics Challenge teilzunehmen. Dort konnten die 2 teilnehmenden Valkyrie keine Punkte erzielen. Die NASA machte Netzwerkprobleme für das Versagen verantwortlich.

Dass Valkyrie irgendwann mal zum Mond fliegt, ist eher unwahrscheinlich. Denn die NASA sieht in den jetzigen Tests die Möglichkeit, die Software für zukünftige Hardware zu verbessern – also für neue Roboter. Solche Roboter könnten laut der NASA eines Tages auch auf anderen Planeten eingesetzt werden, wie dem Mars.

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