© NASA/JPL-Caltech

Science

NASA bestätigt, dass Perseverance in einem See gelandet ist

Aufgrund von Satellitenbildern wurde der Jezero-Krater als Landepunkt für Perseverance ausgewählt. Nicht nur, weil das Gelände für eine Landung sicher schien, sondern weil vermutet wurde, dass es sich dabei um einen ehemaligen See handelt. Und wo Wasser war, könnte es Spuren von Leben geben.

Diese Vermutung konnte jetzt bestätigt werden. In einer Studie wurden die Fotos untersucht, die der Mars-Rover im Jezero-Krater gemacht hat, seitdem er im Februar 2021 dort gelandet ist. Oben seht ihr eine Illustration, wie der Jezero-See vor Milliarden Jahren ausgesehen haben könnte.

Ein Fluss-Delta hat den See mit Wasser gespeist

Aufgrund der Satellitenbilder des Mars Reconnaissance Orbiters wurde vermutet, dass der See von einem fächerförmigen Flussdelta gespeist wurde. Perseverance richtete seine Kameras deshalb auf das vermutete Delta.

Das Satellitenbild zeigt das fächerförmige Flussdelta

Auf den hochauflösenden Fotos sind Steilhänge zu erkennen. Aufgrund ihrer Position müssten diese die Bänke des Flussdeltas gebildet haben. Auf den Fotos ist ebenfalls zu sehen, dass die Steilhänge aus mehreren Schichten bestehen. Auf den Satellitenbildern, die von oben gemacht wurden, konnte das natürlich nicht gesehen werden – hierzu brauchte es die Seitenansicht von Perseverance.

Die Schichten und Ablagerungen ähneln denen von Flussdeltas auf der Erde. Die Form der unteren 3 Schichten zeigt laut der NASA einen beständigen Fluss von Wasser. Dies deute darauf hin, dass der Mars vor etwa 3,7 Milliarden Jahren warm und feucht genug war, um einen Wasserkreislauf zu haben.

Die oberen, jüngeren Schichten enthalten Felsen, die bis zu 1,5 Meter groß sind. Diese passen laut der NASA überhaupt nicht in die Landschaft. Daraus ergibt sich, dass das langsame, konstante Delta später durch Sturzfluten verändert wurde. Einige der Felsen wurden von mehr als 20 Kilometer Entfernung angespült. Laut der NASA müsse das Wasser dazu eine Flussgeschwindigkeit von 6 bis 30 km/h gehabt haben.

Einer der Steilhänge, den die Forscher*innen für die Studie untersucht haben

Suche nach Leben geht gezielt weiter

Durch die neuen Erkenntnisse weiß die NASA jetzt, wo sie nach Leben suchen wird. Das feinkörnigste Material am Boden des Deltas sei die beste Chance, um Spuren von organischem Leben oder Biomarker zu finden. Auch von den Felsen darüber soll Perseverance Proben sammeln, da es sich dabei um altes Gestein seiner Kruste handelt. Die gesammelten Proben sollen bei einer späteren Mission vom Mars zur Erde gebracht werden.

Die Studie liefert auch neue Hinweise auf den Wasserstand des Sees, der sich früher im Jezero-Krater befand. Demnach habe es starke Schwankungen gegeben. Diese Schwankungen dürften begonnen haben, nachdem der See bereits mehr als 100 Meter seiner früheren Höchstmarke eingebüßt hatte. Die Schwankungen sollen im Bereich von 10 Metern gewesen sein, bevor der See endgültig verschwunden ist.

Anhand dieser Erkenntnisse will die NASA weiterforschen. Die Ziele sind herauszufinden, wie der Wasserkreis des Mars funktioniert hat und warum der gesamte Planet ausgetrocknet ist.

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