"Völlig unerwartet": NASA rätselt über Signal aus fremder Galaxie
Als NASA-Forscher*innen die Daten des Fermi-Weltraumteleskops untersuchten, die über 13 Jahre lang aufgezeichnet wurden, stießen sie auf etwas Bemerkenswertes: Ein Signal von außerhalb unserer Galaxie, das sie bislang nicht erklären können. Es sei „ein völlig unerwartetes und bisher ungeklärtes Phänomen außerhalb unserer Galaxie“, schreibt Francis Reddy vom Goddard Space Flight Center der NASA. Ein Paper, das die Entdeckung beschreibt, wurde in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
Das Fermi-Teleskop, das nach dem Physiker Enrico Fermi benannt ist, wurde für die Erforschung von Gammastrahlen entwickelt. Das Teleskop ermöglicht Astronomen, einige der energiereichsten Phänomene im Universum zu studieren, wie Pulsare, Schwarze Löcher, Quasare und Supernovae. Auch hilft es für die Erforschung Dunkler Materie und kosmischer Strahlung.
Eigentlich hatten die Wissenschaftler*innen damit nach etwas ganz anderem gesucht. Sie wollten kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung erforschen (Cosmic Microwave Background CMB). Sie ist ein entscheidendes Element in unserem Verständnis über die Entwicklung des Universums.
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Anderes Signal
Während der Beobachtungen empfingen die Forscher*innen aber ein Signal aus dem Südhimmel, weit weg von der CMB und mit deutlich höheren Schwankungen, als man von der Hintergrundstrahlung erwarten würde, sagt der Astrophysiker Chris Shrader.
Die Wissenschaftler*innen vermuten nun, dass die Beobachtung mit einem Gammastrahlenausbruch zusammenhängt, der vom Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien im Jahr 2017 entdeckt wurde. Die beiden Phänomene stammen möglicherweise von ein und derselben Quelle, weil sie eine ähnliche Struktur aufweisen. Nun gilt es, die Quelle der Strahlung zu finden, um diese Theorie zu bestätigen, oder die Phänomene unabhängig voneinander zu erklären.
Die Untersuchungen könnten Erkenntnisse darüber liefern, wie physikalische Prozesse in den frühen Stadien unseres Universums abgelaufen sind, als es weniger als eine Billionstelsekunde alt war, sagt Fernando Atrio-Barandela, Mitautor des Papers.
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