Giant Metrewave Radio Telescope (GMRT)
© National Centre for Radio Astrophysics

Science

Astronomen empfangen Signal von extrem weit entfernter Galaxie

Astronom*innen aus Kanada und Indien haben mithilfe des Giant Metrewave Radio Teleskops in Indien ein Signal von einer fast 9 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie erfasst.

Das Signal wurde auf einer Wellenlänge nachgewiesen, die als "21-Zentimeter-Linie" oder "Wasserstofflinie" bekannt ist und von neutralen Wasserstoffatomen emittiert wird, heißt es in einer Aussendung der kanadischen McGill University.    

Blick in die Vergangenheit

Das Signal von der Galaxie SDSSJ0826+5630 entspreche einem Blick in die Vergangenheit von 8,8 Milliarden Jahren, wird der Astronom Arnab Chakraborty in der Aussendung zitiert. Als es ausgesendet wurde, sei unsere Galaxie gerade einmal 4,9 Milliarden Jahre alt gewesen.

Bisher sei es nur möglilch gewesen, solche speziellen Signale aus wesentlich näher gelegenen Galaxien zu empfangen, so der Astronom weiter.

Den Forscher*innen gelang es über das Signal auch die Gaszusammenstellung der Galaxie zu messen. Die Atommasse des Gasinhalts der Galaxie sei fast doppelt so groß wie die Masse der für uns sichtbaren Sterne, schreiben sie in einer in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlichten Studie.

Bild des Signals

Bild des Signals

Gravitationslinseneffekt

Ermöglicht wurde die Erfassung des Signals durch den in Einsteins Relativitätstheorie beschriebenen Gravitationslinseneffekt.

Im konkreten Fall sei das Signal durch eine andere Galaxie gebogen und so um den Faktor 30 verstärkt worden, sagte der indische Physiker Nirupam Roy.  Deshalb sei es möglich gewesen, es mit dem Teleskop aufzunehmen.

Gravitationslinseneffekt bei der Entdeckung des Signals

Der Gravitationslinseneffekt ermöglichte die Entdeckung des Signals

Die Forscher*innen gehen nun davon aus, dass es möglich sei auch Signale von anderen entfernten Galaxien zu erfassen und auszuwerten.  

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