Neuer Rekord: Stern mit gigantischem Magnetfeld entdeckt
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Astronom*innen haben einen Neutronenstern gefunden, dessen Magnetfeld alle Rekorde bricht. Mit gigantischen 1,6 Milliarden Tesla (T) hat der Stern Swift J0243.6+6124 eine enorme magnetische Feldstärke.
Zum Vergleich: Die Erde hat am 50. Breitengrad eine magnetische Feldstärke von 0,000048 T, am Äquator sind es 0,000031 T. Auf der Sonnenoberfläche beträgt sie 0,0001 T, rund um Sonnenflecken kann sie auf 0,4 T ansteigen.
Pulsar in Doppelsternsystem
Der Neutronenstern ist ein Pulsar, er rotiert also sehr schnell. Von der Erde aus betrachtet empfängt man von Pulsaren wiederkehrende Radiosignale, wie von einem Leuchtturm.
Swift J0243.6+6124 ist ein Doppelsternsystem. Der Pulsar kannibalisiert den anderen Stern, er absorbiert also Material. Das sorgt dafür, dass der Neutronenstern extrem hell aufleuchtet. 2017 wurde so ein Ausbruch starker Röntgenstrahlung mit dem Teleskop Insight-HXMT gemessen.
Dafür wird ein Spektrum der Strahlung gemacht, die vom Pulsar ausgeht. Bei 146 Kiloelektronenvolt fand man Hinweise auf eine sogenannte Cyclotron-Resonanzstreuung. Das Magnetfeld des Sterns hat Elektronen extrem beschleunigt und gestreut, die dann bestimmte Röntgenstrahlung schlucken.
Neuer Rekord
Die fehlenden Strahlungsbereiche werden im Spektrum als dunkle Linie angezeigt. Daran können die Astronom*innen ablesen, wie stark die Magnetfeldstärke des Pulsars sein muss. Und die Antwort ist in diesem Fall 1,6 Milliarden Tesla. Damit wird der bisherige Rekord von einer Milliarde Tesla abgelöst, der 2020 gemessen wurde.
Diese Information hilft den Forscher*innen dabei, mehr über den Neutronenstern zu erfahren. Etwa, wie sich die extrem dichte Kruste verhält. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
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