Aerial view of blue lakes and green forests on a sunny summer day in Finland.
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Science

Northvolt entwickelt einen Akku aus Holz

Northvolt hat mit der Erforschung einer neuen Art von nachhaltigeren Akkus begonnen. Diese nutzen Teile von Holz aus europäischen Wäldern.

Das Material nennt sich Lignin. Es ist ein Biopolymer in Zellwänden von Pflanzen. Es leitet die Verholzung der Zelle ein. 20 bis 30 Prozent der Trockenmasse von verholzten Pflanzen bestehen aus Lignin. Dazu gehören Bäume, Bambus, Sträucher und andere Pflanzen.

Ersatz für Graphit als Anode

Aus dem Lignin soll „Hard Carbon“ (Hartkohlenstoff) gewonnen werden. Dabei handelt es sich um einen amorphen Kohlenstoff. In Akkus kann er das Material Graphit, das häufig für die Anode genutzt wird, ersetzen. Hartkohlenstoff ist derzeit noch eher teuer in der Herstellung. Kann dazu aber Lignin genutzt werden, würde das die Kosten senken.

Vor allem westliche Länder forschen daran, Alternativen zu Graphit in Akkus zu finden. Denn Graphit ist zwar ein häufiges Element auf der Erde, der bei weitem größte Abbau findet aber in China statt – etwa 70 Prozent der weltweiten Fördermenge. Danach folgen mit weitem Abstand Brasilien, Madagaskar und Nordkorea.

Graphit kann auch künstlich hergestellt werden. Allerdings werden dafür als Ausgangsmaterial meist Kohle, Erdöl oder Kunststoffe genutzt. Aus europäischer Perspektive ist das weder nachhaltig, noch auf lange Dauer als sicher zu betrachten, da man auf Exporte fossiler Rohstoffe anderer Länder angewiesen ist.

Akku mit Lignin aus Kiefern und Fichten

Northvolt will deshalb die ersten Akkus in Massenfertigung herstellen, mit einer Anode, die völlig mit europäischen Rohstoffen gebaut wurde – in diesem Fall auf Lignin-Basis. Dazu wird mit dem finnischen Unternehmen Stora Enso kooperiert. Dieses stellt Lignin seit 2015   in industriellen Mengen her, aus Kiefern und Fichten.

Noch „grüner“ sollen diese Akkus werden, indem andere benötige Rohstoffe durch Recycling gewonnen werden. Bis 2030 sollen alle Akkus, die von Northvolt gebaut werden, zu 50 Prozent aus recyceltem Material bestehen.

Gegründet von Ex-Tesla-Managern

Northvolt wurde 2015 gegründet, von 2 früheren Tesla-Managern. Das Ziel war eine Akkuproduktion in Europa aufzubauen, nach dem Beispiel von Teslas Gigafactories.

Seit Ende 2021 werden Akkuzellen in Schweden produziert. 2 weitere Batteriefabriken werden derzeit in Deutschland errichtet. Laut Northvolt habe man bereits Aufträge für Akkus in der Höhe von über 50 Milliarden Euro gesichert, von Unternehmen wie BMW, VW, Scania und Polestar.

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