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Wie das riesige Ozonloch über der Antarktis gewachsen ist

Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr ungewöhnlich groß geworden. Es war größer als der dortige Kontinent und erreichte eine Ausdehnung, die mit der Gesamtfläche des nordamerikanischen Kontinents von rund 24 Millionen Quadratkilometer vergleichbar ist.

Das aktuelle Ozonloch über der Antarktis zähle zu den 13 größten je aufgezeichneten Ozonlöcher seit 1979. Wären die Ozon-schädlichen Stoffe nicht verboten worden, würde das Ozonloch noch wesentlich größer ausfallen. Die NASA schätzt, dass die Ausdehnung in diesem Fall um ungefähr 4 Millionen Quadratkilometer größer wäre.

In der Videoanimation der NASA ist zu sehen, wie das diesjährige Ozonloch entstanden und gewachsen ist. In der nächsten Animation ist ein Vergleich der einzelnen Ozonlöcher der vergangenen Jahre zu sehen.  

Kalter Winter und globale Erwärmung

Warum das antarktische Ozonloch dieses Jahr so groß ist, wird mit dem besonders kalten Winter der südlichen Hemisphäre und den damit zusammenhängenden Konditionen in der Stratosphäre erklärt. Auch die globale Erwärmung und der Klimawandel hätten Auswirkungen auf die Größe des Ozonloches.

Besorgniserregend sei der Befund noch nicht, sagte Vincent-Henri Peuch, der den Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst der Europäischen Union leitet bereits im September. Das diesjährige Ozonloch ähnle aber stark dem des vergangenen Jahres, das eines der tiefsten und langanhaltendsten seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 gewesen sei.

Jährliches Phänomen

Das Ozonloch ist ein jährlich auftretendes Phänomen. Es erreicht über der Antarktis zwischen Mitte September und Mitte Oktober seine maximale Ausdehnung, schließt sich bis Dezember aber wieder. Ob die Erholung der Ozonschicht nun verlangsamt wird, war aber zunächst unklar. Die Ozonschicht in der Atmosphäre schützt die Erde vor gefährlicher Sonnenstrahlung.

Seit dem Verbot der bedeutendsten Ozon-abbauenden Stoffe im sogenannten Montreal-Protokoll von 1987 erholt sich die bis dahin stark geschädigte Ozonschicht über der Antarktis langsam wieder. Gerechnet wird aber damit, dass es noch bis in die 2070er Jahre dauern wird, bis die schädlichen Substanzen vollständig abgebaut sind.

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