Die Ozonschicht der Erde über der Südhalbkugel 1979 und 2009 - Das Ozonloch schließt sich seither wieder

Die Ozonschicht der Erde über der Südhalbkugel 1979 und 2009 - Das Ozonloch schließt sich seither wieder

© APA/AFP/NASA/HANDOUT / HANDOUT

Science

Ozon-zerstörende Chemikalien nehmen zu, lassen Forscher rätseln

Ein internationales Forscher*innenteam hat eine neue Studie im Fachmagazin Nature veröffentlicht. In der wird auf eine bisher wenig bekannte Gefahr für die Ozonschicht hinweisen. Die Konzentration bestimmter Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW, auf Englisch CFC) ist zwischen 2010 und 2020 angestiegen, obwohl sie nach dem Verbot durch das Montreal-Protokoll von 1987 eigentlich sinken sollte.

Auf die Regeneration des Ozonloches hat dies noch keine großen Auswirkungen, allerdings gibt es nur teilweise plausible Szenarien für die Ursachen. Teilweise tappt man dabei noch im Dunklen.

Verwendung in FKW-Produktion

Im Zentrum der Untersuchung stehen die FCKW-Typen CFC-112a, CFC-13, CFC-113a, CFC-114a und CFC-115. Ihre Menge in der Atmosphäre steigt. Bei CFC-113a, CFC-114a und CFC-115 gibt es eine wahrscheinlich Erklärung. Sie werden von Chemieunternehmen legal verwendet, um Fluorkohlenwasserstoffe (FKW, Englisch: HFC) herzustellen. Diese Stoffe haben vielerorts die verbotenen FCKW ersetzt, etwa in Kühlmitteln für Klimaanlagen oder Kühlschränke. Treten sie aus, ist das immer noch problematisch, weil sie hocheffiziente Treibhausgase sind. In den vergangenen Jahren wurden deshalb auch stärkere Beschränkungen von FKW beschlossen.

Schlüssel suchen auf einer Wiese

Während es für den Anstieg von 3 der 5 FCKW-Typen also mögliche Erklärungen gibt, fehlen diese bei CFC-13 und CFC-112a noch völlig. Man weiß nicht, wo und wie auf der Erde diese Gase entstehen und wie sie in die Atmosphäre gelangen. Dies herauszufinden, ist schwierig, weil es bisher nur unzurechend ausgebaute Messnetzwerke gibt.

"Es ist, wie wenn du deinen Schlüssel in einer Wiese verloren hättest und du könntest nur zu 10 oder 15 spezifischen Punkten gehen, um sie zu suchen", zitiert The Verge einen Vergleich von Isaac Vimont von der NOAA, der an der Studie mitgearbeitet hat. "Wenn du genau neben deinem Schlüssel stehst, dann siehst du ihn leicht, aber wenn nicht, dann ist es sehr schwierig herauszufinden, wo er steckt."

Ozonschicht okay, Klima nicht

Immerhin ist die Menge der Emissionen aller 5 FCKW-Typen derzeit so gering, dass die Fortschritte bei der Erholung der Ozonschicht dadurch noch nicht signifikant gebremst werden. Allerdings verschärfen die Emissionen die Klimakrise, weil sie die Atmosphäre noch viel stärker erwärmen als CO2. Die Quelle für die Emissionen zu finden und zu beseitigen, wäre im Sinne des Klimaschutzes notwendig und würde einen vergleichsweise großen Effekt erzielen.

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