Pinguin-Scheiße hilft, die Antarktis zu kühlen

Pinguin-Scheiße hilft, die Antarktis zu kühlen

© Getty Images/iStockphoto/MOF/iStockphoto

Science

Pinguin-Kot hilft, die Antarktis zu kühlen

Auf Fotos sehen Pinguine meist niedlich und süß aus. Doch das täuscht: "Sie stinken fürchterlich", sagt Matthew Boyer, "Das sind schmutzige Vögel". Der Wissenschaftler hat für die Universität Helsinki untersucht, wie sich der Kot von Pinguinen auf seine Umgebung auswirkt. 

Das Forschungsteam hat festgestellt, dass die Ausscheidungen von Pinguinen zur Bildung von Wolken in der Antarktis beitragen. Die Wolken haben wiederum eine kühlende Wirkung auf die Umgebung und beeinflussen das lokale Klima. 

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Kot, Ammoniak und Wolken

Pinguine sind bekannt dafür, besonders oft ihren Darm zu entleeren. Manche Pinguin-Arten machen das 7 bis 8 Mal in der Stunde oder bis zu 145 Mal am Tag. Dabei kommt einiges an Kot zusammen. Sogar so viel, dass Satelliten im Weltraum die Wanderungen von Pinguin-Kolonien anhand ihrer hinterlassenen Ausscheidungen beobachten. 

Jedenfalls ist der Kot der Adelie-Pinguine reich an Ammoniak. Und diese gasförmige Stickstoffverbindung ist hilfreich, wenn es um die Bildung von Wolken geht. Ammoniak reagiert mit Schwefelverbindungen aus dem Ozean und fördert die Bildung von Aerosolen und Wolkenpartikeln. Dieser Prozess begünstigt die Wolkenbildung um das bis zu 10.000-facheschreiben die Wissenschafter in der Fachpublikation Nature.

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Pinguine begünstigen die Wolkenbildung

Das Forschungsteam der finnischen Universität hat festgestellt, dass die Ammoniakkonzentration in der Nähe einer Kolonie mit rund 60.000 Pinguinen bis zu 1.000-fach höher ist. Selbst, wenn die Pinguine bereits weitergezogen sind, bleibt die Ammoniakkonzentration stark erhöht. 

Es wird davon ausgegangen, dass die dadurch begünstigte Nebel- und Wolkenbildung die Umgebung abkühlt - durch die Reflexion des Sonnenlichtes. Um die exakten Auswirkungen der Pinguin-Kot-Wolken verstehen zu können, seien aber noch weitere Untersuchungen notwendig, heißt es von dem Forschungsteam.

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