So ein Polarwirbel ist ein seltenes Ereignis.

So ein Polarwirbel ist ein seltenes Ereignis.

© GOES-16 SUVI/NOAA

Science

Gigantischer Wirbel auf der Sonne: Was das für die Erde bedeutet

Das sieht man nicht alle Tage: Auf der Sonne bildete sich Anfang Februar ein enormer "Polarwirbel". Während Sonneneruptionen regelmäßig vorkommen, sind solche losgelösten Wirbel eher selten.

Für die Erde haben solche Polarwirbel allerdings keine Auswirkungen. Da der Nordpol der Sonne von der Erde weg gewandt ist, sind auch keine Sonnenstürme oder Einschränkungen für GPS oder Funk zu erwarten.

Gigantische Sonnenbögen

Sogenannte Protuberanzen kommen relativ häufig auf unserem Heimatgestirn vor. Die geladenen Teilchenströme können am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen beobachtet werden. Diese sind oft mehrere 100.000 Kilometer lang und bis zu 40.000 Kilometer hoch.

Eine Protuberanz auf der Sonne mit der Erde als Größenvergleich.

Eine Protuberanz auf der Sonne mit der Erde als Größenvergleich.

Zum Vergleich: Die Erde hat lediglich einen Durchmesser von knapp 13.000 Kilometern. Während einer totalen Sonnenfinsternis können solche Protuberanzen sogar mit freiem Auge beobachtet werden.

Polarregion der Sonne noch relativ unerforscht

Am 2. Februar löste sich eine solche Protuberanz allerdings von der Sonne ab und bildete einen Wirbel um den Nordpol der Sonne. Solche Ereignisse sind seltener und kommen laut Space.com nur etwa alle 11 Jahre vor.

Forscher*innen wissen nicht genau, warum sich solche Wirbel bilden, da sie keine passenden Bilder von den Polarregionen der Sonne haben. Das soll sich allerdings bald ändern: Im Februar 2025 soll das Raumfahrzeug "Solar Orbiter" der ESA die ersten Bilder der Sonnenpole aus der Vogelperspektive liefern.

Kein Teil der Sonne abgebrochen

Dass ein Teil der Sonne abgebrochen ist, wie einige Medien behaupten, stimmt jedoch nicht. Die reißerische Aussage geht auf einen Tweet der Forscherin Tamitha Skov zurück, die davon spricht, dass sich ein Teil der Protuberanz von der Sonne löste.

 

In ihrem Blog gibt sie jedoch Entwarnung. Dass der Wirbel so dargestellt wird, als würde ein Stück der Sonne abbrechen, sei ein "Medien-Hype". Laut der Weltraumwetter-Expertin seien die Vorgänge völlig normal und nur ein "Teil des solaren Balletts". 

Wieso nutzen wir nicht James Webb?

Das James-Webb-Weltraumteleskop kann uns ebenfalls keine Einblicke geben, wenn es um die Sonne geht. Es ist nämlich permanent von der Sonne weg gerichtet, um das schwache Licht entfernter Sterne und Galaxien aufzufangen.

Außerdem ist das Teleskop mit einem komplexen Sonnenschutz ausgestattet, das Sonnenstrahlen von den optischen Geräten abhält. Diese würden nämlich zerstört werden, sollte man das Teleskop auf die Sonne ausrichten.

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