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Neben der ISS und einer im Aufbau befindlichen chinesischen Raumstationen könnte es bald auch private Außenposten im Orbit geben

© APA/AFP/NASA/- / -

Science

Geheimnisvolle private Raumstation für Unbekannten geplant

Das Unternehmen Collins Aerospace, eine Tochtergesellschaft des Luft- und Raumfahrtkonzerns Raytheon, gab Anfang der Woche einen Auftrag im Wert von 2,6 Millionen Dollar für ein Umweltkontroll- und Lebenserhaltungssystem von einem/r privaten Auftraggeber*in bekannt.

Lebenswerte Bedingungen außerhalb der Erdatmosphäre

Solche Environmental Control and Life Support Systems (ECLSS) kommen zum Einsatz, um lebenswerte Bedingungen außerhalb der Erdatmosphäre zu schaffen. Das System von Collins Aerospace umfasst Luftrevitalisierungs- und Druckkontrollsysteme, Kabinenventilatoren, Wärmetauscher, Kohlendioxidentfernung, Kontrolle von Schadstoffen, Ventilen, Reglern und Rauchmeldern. Auch ein aktives thermisches Kontrollsystem, um optimale Temperaturen im Raum aufrechtzuerhalten, ist inkludiert.

Eine neue Ära der kommerziellen Raumfahrt erfordere auch erdähnliche Atmosphären in niedrigen Umlaufbahnen, wird der für den Raumfahrtbereich zuständige Manager des Unternehmens, Dave McClure in der Aussendung zitiert.

"Längerer Aufenthalt im All"

Um wen es sich bei dem Auftraggeber handelt, verriet das Unternehmen nicht. Es gehe aber um einen längeren Aufenthalt im All, hieß es gegenüber Space.com. Der Zeitplan der Mission werde vom Auftraggeber bestimmt. Die Hardware könne normalerweise innerhalb weniger Jahre bereitgestellt werden.

Collins Aerospace hat auch bereits für NASA lebenserhaltende Technologien entwickelt und hergestellt, darunter etwa das Wasserrückgewinnungssystem auf der Internationalen Raumstation. Das System sei auch nicht das erste, das an einen privaten Auftraggeber verkauft werde, hieß es. Man stehe auch mit anderen privaten Unternehmen in Verhandlungen.

Erste private Stationen in Arbeit

An einer Raumstation arbeitet etwa das US-Unternehmen Axiom Space. Es hat bereits mehr als 130 Millionen Dollar für die Entwicklung einer Raumstation aufgestellt. Zunächst sollen 2024 erste Module an die Internationale Raumstation ISS angebaut werden. Sie sollen später auch den Kern für eine eigene Raumstation bilden. Bereits im nächsten Jahr will Axiom Space 3 zahlende Kunden und einen früheren Astronauten zur ISS befördern. Ob das Unternehmen auch mit dem Auftrag an Collins Aerospace im Zusammenhang steht, wollte Axiom Space gegenüber Space.com nicht kommentieren.

Auch Jeff Bezos Raumfahrtunternehmen Blue Origin wird nachgesagt, an einer kommerziellen Raumstation interessiert zu sein. China hat die Arbeit an einer eigenen Raumstation bereits in Angriff genommen. Das Kernmodul befindet sich bereits im Orbit.

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