Schlammvulkan in Ascherbaidschan

Schlammvulkan in Ascherbaidschan

© Peter Broz, Czech Academy of Science

Science

Rätsel um lavaartige Flüsse auf dem Mars gelöst

Auf dem Mars finden sich zahlreiche seltsam geformte Täler und Furchen. Sie erstrecken sich oft über hunderte Kilometer und sind nicht selten mehrere Dutzend Kilometer breit.

Vermutet wurde, dass die wuchtigen Landformen von Lavaflüssen stammen könnten. Ein internationales Forscherteam hat nun allerdings eine prosaischere Erklärung für die mit erstarrten Material bedeckten Marstäler gefunden. Denn offenbar hinterlässt Schlamm auf dem Mars Spuren, wie sie von Lavaströmen auf der Erde bekannt sind, berichtet psych.org.

Marsbedingungen in der Vakuumkammer

Die Forscher von der tschechischen Akademie der Wissenschaften und der Lancaster University, die ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlichten, bildeten den Fluss von Schlamm am Mars in einer Vakuumkammer nach. Dazu wurde die Mars-Atmosphäre mit niedrigem Druck und Temperaturen von Minus 20 Grad Celsius simuliert.

Dabei fanden sie heraus, dass sich frei fließender Schlamm unter Marsbedingungen aufgrund des schnellen Gefrierens und der damit einhergehenden Bildung einer eisigen Kruste anders verhält als auf der Erde. Das liegt daran, dass Wasser nicht stabil ist und zu kochen und zu verdampfen beginnt. Die Verdunstung entzieht dem Schlamm latente Wärme und lässt ihn schließlich gefrieren.

Der noch flüssige Schlamm bricht aus der Kruste aus und friert. Schlammströme würden dabei zu ähnliche Formen wie Lava auf der Erde führen, die sich ebenso abkühlt, um wellige Oberflächen zu bilden.

Ähnliche Formationen auch auf Ceres vermutet

Ähnliche Formationen aus einem solchen "Sedimentvulkanismus" vermuten die Forscher nun auch auf dem Zwergplaneten Ceres, der sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet und auch einen schlammigen Ozean unter einer eisigen Kruste haben könnte.

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