Glasfaserkabel (Symbolbild)

Glasfaserkabel (Symbolbild)

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Science

Neuer Rekord bei der Datenübertragung per Glasfaserkabel

Japanische Forscher vermelden einen neuen Rekord. Es ist zum ersten Mal gelungen, bei der Datenübertragung mit einem Glasfaserkabel die Petabit-Marke auf einer Distanz von mehr als 1.000 km zu knacken.

Die Forscher des National Institute of Information and Communications Technology (NICT) erzielten 1,02 Petabits pro Sekunde (127.500 Gigabyte pro Sekunde) über eine Distanz von 1.808 km. Pro Kilometer sind das 1,86 Exabits, was neuer Weltrekord ist. Der bisherige Rekord lag bei 1,71 Exabits pro Sekunde pro km und wurde im Oktober 2023 aufgestellt.

19 optische Leiter in einem Kabel

Das Besondere beim neuen Rekord ist, dass er mit einem Glasfaserkabel aufgestellt wurde, das dem Industriestandard entspricht. Der Trick ist, dass es bei regulärer Größe nicht einen, sondern 19 optische Leiter hat. Davon agiert jeder als ein separater Datenkanal.

Das neuer 19er-Glasfaserkabel im Vergleich zu anderen Kabeln

Das neuer 19er-Glasfaserkabel im Vergleich zu anderen Kabeln

Laut dem Forschungsteam nutzt das neue Glasfaserkabel die üblichen C- und L-Frequenzbänder. Dadurch lasse es sich problemlos in bestehende Infrastruktur integrieren, was bei Multicore-Glasfaserkabeln anderer Hersteller nicht so einfach möglich ist.

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Verstärker und Signalprozessor

So viele Daten auf so eine hohe Distanz zu transportieren, erfordert spezielle Maßnahmen, um die Datenintegrität zu gewährleisten. Die Forscher nutzen dazu einen optischen Verstärker, der die Signale der C- und L-Bänder verarbeitet. Weiters wird ein Signalprozessor genutzt, um am Ende der Übertragung Interferenzen zu entfernen. Dieser baut auf Algorithmen auf, die laut den Forschern über Jahre hinweg entwickelt wurden.

Der Hersteller Sumitomo, der an dem Projekt beteiligt ist, könne laut eigenen Angaben das 19er-Glasfaserkabel problemlos in Serienproduktion herstellen. Die Forscher sehen aber noch Verbesserungsbedarf, bevor eine praktische Anwendung möglich wird. Allerdings nicht beim Kabel selbst, sondern beim Verstärker und Signalprozessor. Diese sollen effizienter werden, bevor die neuen Kabel im Boden oder am Meeresboden verlegt werden.

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