Pressekonferenz A1 (v.l.n.r): Alexander Kucher (A1 Group CTO), Christoph Rohr (Country Manager Nokia), Christian Laqué

Pressekonferenz A1 (v.l.n.r): Alexander Kucher (A1 Group CTO), Christoph Rohr (Country Manager Nokia), Christian Laqué

© A1/ APA Fotoservice/ Rastegar

Digital Life

A1 und Nokia bereiten sich auf 6G vor

Das Handy, der Laptop, der Staubsaugerroboter oder der Futterautomat der Katze. In fünf Jahren könnten so viele Geräte wie nie zuvor am Internet hängen. Hinzu kommen autonome Fahrzeuge, der Einsatz von Robotern und Künstliche Intelligenz. 

All das treibt das Wachstum des Datenverkehrs voran und stellt die Netze vor große Herausforderungen. Auch der heutige 5G-Standard, wird da irgendwann an seine Grenzen stoßen. Deshalb bereitet man sich bei A1 schon heute auf 6G, der sechsten Generation des Mobilfunks, vor. 

Was ist 6G und Pre-6G? 

Bis der Nachfolger von 5G kommerziell eingesetzt werden kann, wird es noch etwa 5 Jahre dauern. Das ist der Grund, warum A1 und Nokia schon jetzt Tests mit Technologien durchführen, die in Richtung 6G gehen.  

Erstmals in Mitteleuropa wurde ein Pre-6G-Videostream im oberen 6 Gigahertz Spektrum durchgeführt. Mit Pre-6G ist also die Weiterentwicklung von 5G zu 6G gemeint. Damit sollen Kapazitäten im Mobilfunk deutlich erweitert und bestehende Frequenzbänder besser genutzt werden können. Die tatsächlichen 6G-Standards sollen dann im Jahr 2027 festgelegt werden. 

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Die Technik hinter Pre-6G

A1 hat dafür am eigenen Technologiezentrum einen sogenannten 128TRX Massive MIMO-Sender von Nokia in rund 58 Meter Höhe am Dach angebracht. Dieser sendet Daten an einen speziellen, handyähnlichen Empfänger am Boden. „Das Ziel der 6G Technologie ist die Evolution der 5G-Technologie. Dafür soll die vorhandene Infrastruktur so gut wie möglich weiter genutzt werden”, sagt Christoph Rohr, Länderchef von Nokia. 

Ein MIMO-Sender nutzt mehrere Antennen. Bei 5G sind es 64, bei 6G bis zu 128. Dadurch ist es möglich, Energie bzw. Daten nicht wie in der Vergangenheit gleichmäßig, sondern gezielt zu verteilen. Gesteuert wird diese Verteilung von Künstlicher Intelligenz. 

So kann die Übertragungskapazität erhöht und Energie eingespart werden. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung des gezeigten Videos schwankte zwischen 1.100 und 1.500 Mbit pro Sekunde. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche Downloadgeschwindigkeit über den Mobilfunk 76,79 Megabit pro Sekunde. Bisher ist allerdings nur ein MIMO-Sender im Einsatz.

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Autonomes Fahren 

Höhere Frequenzen ermöglichen schnellere Datenübertragungen, haben aber eine geringere Reichweite als niedrigere Frequenzen. Und genau diese Probleme sollen mit Tests dieser Art erforscht werden. „Es ist fantastisch, bereits 5 Jahre im Voraus ein Gerät in den Händen zu halten, das uns eine Vision der Zukunft vermittelt“, sagt A1 Österreich Technikchef Christian Laquè. 

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Der Test soll noch rund 2 Wochen laufen und so den Weg für die Zukunft ebnen: „Heute wird sogar die Software des Autos schon über den Mobilfunk heruntergeladen. Autonomes Fahren wird die Zukunft sein. Da werden Mobilfunknetze der nächsten und übernächsten Generation eine wichtige Rolle spielen”, betont Laquè. 

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Sandra Czadul

Begeistert von Wissenschaft und stets auf der Suche nach Ideen, die uns voranbringen.

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