Der Roboter "Stretch" hilft bei der Alltagsbewältigung. Etwa beim Haarebürsten.

Der Roboter "Stretch" hilft bei der Alltagsbewältigung. Etwa beim Haarebürsten.

© Vy Nguyen/Hello Robot

Science

Roboter-Butler hilft Menschen mit Behinderung

Henry Evans war Manager im Silicon Valley, dann erlitt er plötzlich einen Schlaganfall. Evans war danach querschnittsgelähmt. „Mit einem Schlag wurde ich völlig abhängig. Bei allem, was ich tun möchte, muss ich jemand anderen bitten und bin darauf angewiesen, dass er es tut“, schrieb er in einem Blogeintrag. 

Stretch erleichtert Pflege

Dann stießen Evans und seine Ehefrau Jane auf ein Projekt, das Menschen mit Behinderung dabei helfen will, wieder unabhängiger zu werden – und zwar mithilfe von Robotern. Der Wissenschaftler Charlie Kemp entwickelte für Evans den Roboter "Stretch". Dieser macht ihn nicht nur selbstständiger, sondern er unterstützt auch die Menschen, die ihn pflegen. 

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Roboter oder Kleinwagen?

Stretch ist in seiner technischen Bauweise betont simpel. Seine Erfinder*innen glauben, dass Menschen, die andere pflegen müssen, oft keine Energie mehr haben, sich nebenher noch mit komplizierter Technik zu befassen. Der Roboter, der aussieht wie ein Kleiderständer, füttert Evans, gibt ihm Sachen in die Hand oder bürstet seinen Kopf. 

Der Fokus der Maschine liegt auf sich wiederholende Tätigkeiten, die Pfleger*innen vor allem Zeit und Mühe kosten. Stretch kann Dinge aufheben, bewegen und zwischen Räumen herumfahren. Evans Rücken juckt häufig. Anstatt immer seine Frau um Hilfe zu bitten, verwendet er jetzt den Roboter dazu. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Stretch, der sich im Prototypen-Stadium befindet, kostet mit etwa 18.000 Euro so viel wie ein Kleinwagen.

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Jana Unterrainer

Überall werden heute Daten verarbeitet, Sensoren gibt es sogar in Arktis und Tiefsee. Die Welt hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Das interessiert mich besonders, mit KI und Robotik steigt die Bedeutung weiter enorm.

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Jana Unterrainer

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