
Symbolbild weiße Farbe
“Schwitzende” Farbe hält Häuser im Sommer kühl
Mit dem Sommer ist auch die Hitze wieder da und sie setzt so manche Bewohner von Städten unter Druck. Vor allem jene, die sich keine Klimaanlage leisten können, schwitzen auch Zuhause bei den hohen Temperaturen.
➤ Mehr lesen: Wie “Eisbatterien” dabei helfen, Häuser im Sommer zu kühlen
Das Schwitzen soll nun aber eine Farbe übernehmen. Damit sollen Häuser gekühlt werden und das ganz ohne Klimaanlage, wie Science News berichtet.
Was die "schwitzende" Farbe kann
Die “schwitzende” Farbe basiert auf Zement und wurde von Wissenschaftlern in Singapur entwickelt. 3 Kühleffekte, nämlich Sonnenreflexion, Strahlungskühlung und Verdunstungskühlung, wurden dafür kombiniert:
Zum einen reflektiert die weiße Farbe Sonnenlicht sehr gut. Die Wärme wird also abgestrahlt und das sorgt dafür, dass sie gar nicht erst in die inneren Schichten des Gebäudes gelangen kann. Das liegt auch an Nanopartikeln, die für die Farbe verwendet wurden und das Reflexionsvermögen sowie die Haltbarkeit der Farbe erhöhen. Insgesamt werden bis 92 Prozent des Sonnenlichts reflektiert.
Zum anderen hat die Farbe aufgrund von eingesetzten Polymeren und Salzen eine poröse Struktur, die Feuchtigkeit speichern und Risse verhindern kann. Die Poren geben die Feuchtigkeit langsam wie beim Schwitzen wieder ab, wodurch das Gebäude gekühlt wird. Bis zu 95 Prozent der absorbierten Wärme wird so abgegeben.
Mithilfe der Strahlungskühlung wird Wärme, die ein Gebäude aufnimmt, als Infrarotstrahlung abgestrahlt. Es ist die häufigste Art der passiven Kühlung und wird bereits in bestimmten kühlenden Farben und Lacken eingesetzt.
➤ Mehr lesen: Revolutionäre Klimaanlage kommt ohne gasförmiges Kältemittel aus
3 Farben im Test
Um die Farbe zu testen, haben die Forscher 3 Häuser gestrichen. Eines mit normaler weißer Farbe, eines mit einer Kühlfarbe, die nur Strahlungskühlung nutzt und eines mit der neuen “schwitzenden” Farbe.
➤ Mehr lesen: Neuartiges Kühlsystem für Server spart Strom und nutzt Abwärme
Nach 2 Jahren zeigt sich, dass die anderen beiden Farben vergilben, während die Farbe von den Wissenschaftern immer noch weiß war. Das ist wesentlich, um den Kühleffekt durch Sonnenreflexion zu erhalten.
Denn je weißer eine Oberfläche ist, desto höher ist der Albedo-Effekt, also die Fähigkeit viel Licht und Wärme zu reflektieren. Die Tests zeigten aber auch, dass das mit der neuen Farbe gestrichene Haus, im Vergleich zu den anderen beiden, 30 bis 40 Prozent weniger Strom für die Klimatisierung brauchte.
Kommentare