Start des Starshiü-Testflugs Nummer 9
Das waren die Ursachen für die Starship-Explosionen
Starship, die Riesenrakete von SpaceX, hebt bald zum 10. Testflug ab. Das Unternehmen hat die Freigabe für den nächsten Flug von der US-Luftfahrtbehörde FAA erhalten. Er soll am 24. August stattfinden.
Bei den vergangenen Flügen kam es jedoch immer wieder zu Unfällen, die auch in Explosionen endeten. Jetzt sind die Ursachen bekannt, wie heise berichtet.
Was in der Vergangenheit schief ging
Das Starship soll bald Geräte zum Mond transportieren. In Zukunft sollen damit Menschen zum Mars fliegen können. Davor müssen aber noch ein paar Probleme behoben werden.
Denn zuletzt hat Starship immer wieder versagt. Beim 7. Testflug hat sich das Selbstzerstörungssystem aktiviert, wodurch das Starship explodierte. Testflug Nummer 8 endete ebenfalls in einer Explosion und sorgte für einen Trümmerregen über der Karibik.
Beim 9. Starship-Flug funktionierte erstmal alles wie geplant. Dann ist allerdings der Super-Heavy-Booster auseinandergebrochen und später auch das Starship selbst, das beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Indischen Ozean explodierte.
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Fehler beim 9. Testflug
Was die Gründe für den missglückten 9. Testflug waren, hat die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) in ihrem Untersuchungsbericht geteilt. Demnach kamen bei der Explosion keine Menschen ums Leben oder wurden verletzt. Die wahrscheinliche Ursache für den schief gelaufenen 9. Testflug sei der Ausfall einer Treibstoffkomponente. Laut der FAA hat SpaceX bereits Änderungen an der Rakete vorgenommen, um Vorfälle wie diese in Zukunft zu vermeiden.
Laut dem Untersuchungsbericht von SpaceX war ein defekter Diffusor des Drucksystems am Haupttreibstofftank für den Unfall verantwortlich. Er ist Teil des primären Methantanks.
Sensoren meldeten, dass der Druck im Tank stark sank, während er im vorderen Teil der Rakete deutlich anstieg. Der Druckabfall konnte vorerst kompensiert und der Triebwerksbrand gelöscht werden. Das Entlüften der Raketenspitze und ein Treibstoffleck führten aber schlussendlich dazu, dass der gesamte Treibstoff abgelassen werden musste und die Rakete beim Wiedereintritt über dem Indischen Ozean passiv abstürzte.
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Warum Starship 36 explodierte
Anfang Juni explodierte Ship 36 auf dem Prüfstand. Dazu kam es laut SpaceX, weil es einen Schaden an einem der Hochdruck-Stickstofftanks des Starships kam. Der Tank namens Composite Overwrapped Pressure Vessel (COPV) platzte schlussendlich, wodurch die Rakete verbrannte. SpaceX hat auch daraus Lehren gezogen.
Beim nächsten, also dem 10. Testflug, sollen die COPVs mit niedrigerem Druck betrieben werden. Darüber hinaus wurden zusätzliche Untersuchungen und Prüftests der Tanks angeordnet, sowie strengere Abnahmekriterien verhängt und die Hardware geändert.
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Versuch Nummer 10
Auch der 10. Testflug soll laut SpaceX dazu dienen, neue Anpassungen zu testen. Beispielsweise soll der 70 Meter lange Super-Heavy-Booster bei seiner Rückkehr einen anderen Anflugwinkel fliegen als zuvor. So soll herausgefunden werden, wie sich der Booster bei geänderten Bedingungen verhält.
Außerdem sollen verschiedene Materialien beim Hitzeschild getestet werden. Dieses soll das Starship beim Wiedereintritt in die Atmosphäre vor Hitze schützen. Es war schon für die vergangenen 3 Testflüge geplant, Satelliten-Dummys abzusetzen, was aber aufgrund der Vorfälle nicht geklappt hat. Deshalb soll es bei diesem 10. Testflug gelingen oder zumindest erneut versucht werden.
2 Starships der 2. Version, also der aktuellen, stehen laut SpaceX noch im Hangar des Weltraumbahnhofs und sind bereit für die nächsten Tests. Danach soll eine 3. Version zum Einsatz kommen, die noch größer ist. Sie soll verbesserte Raptor-Triebwerke enthalten.
Das Startfenster für den 10. Testflug öffnet sich in den USA am 24. August um18:30. Bei uns ist es dann bereits der 25. August, 01:30 Mitteleuropäischer Zeit.
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