Künstlerische Darstellung des Weißen Zwergs, der um das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie GSN 069 kreist

Künstlerische Darstellung des Weißen Zwergs, der um das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie GSN 069 kreist

© NASA/CXC/M. Weiss

Science

Stern wird von Schwarzem Loch langsam geschrumpft

Zwei Weltraum-Röntgenteleskope haben im vergangenen Jahr ein bemerkenswertes Phänomen im Zentrum der Galaxie GSN 069 entdeckt. Ein Stern umkreist dort in einer stark elliptischen Umlaufbahn ein Schwarzes Loch. Der Stern hat sich dem Schwarzen Loch offenbar ursprünglich angenähert, wurde dabei aber nicht direkt verschluckt sondern hat es knapp verfehlt. Der Streifschuss führt nun dazu, dass der Stern das Loch alle neun Stunden umrundet - und dabei beständig kleiner wird.

Gas abgesaugt

Wie Science Alert berichtet, wird Gas aus dem Stern bei seiner größten Annäherung an das Schwarze Loch - immer noch die 15-fache Entfernung des Ereignishorizont-Radius des Schwarzen Loches - abgesaugt. Die Materialscheibe rund um das Scharze Loch wächst dadurch. Dabei entsteht starke Röntgen-Strahlung, die die Teleskope im Erdorbit messen können.

Vom Riesen zum Zwerg

Wie eine Analyse der Daten an der Universität von Leicester nun ergab, handelte es sich bei dem Stern wohl ursprünglich um einen Roten Riesen. Die Wasserstoff-reichen äußeren Schichten des Sterns wurden aber bereits in das Schwarze Loch gezogen, übrig blieb bloß der Helium-reiche Kern, ein Weißer Zwerg.

Astrophysiker Andrew King prophezeit: "Im Prinzip könnte dieser Masseverlust weitergehen bis aus dem Weißen Zwerg ein Planet wird, ungefähr in einer Billion Jahren. Das würde einen bemerkenswert langsamen und umständlichen Weg darstellen, wie das Universum einen Planeten produziert."

Glückliche Astronomen

Die Astronomen schätzen sich glücklich, das Phänomen überhaupt entdeckt zu haben. "In astronomischen Maßstäben ist dieses Ereignis für unsere derzeitigen Teleskope nur kurz sichtbar - etwa 2000 Jahre, also haben wir außerordentliches Glück, diesen Vorgang aufgeschnappt zu haben. Es könnte aber viele weitere solcher Ereignisse sonstwo im Universum geben."

Unglücklicher Stern

Theoretisch sollten Ereignisse wie jenes in 250 Millionen Lichtjahren Entfernung den üblichen Weg darstellen, wie Schwarze Löcher ihre Masse vergrößern. King: "Der Stern versucht zu fliehen, aber es gibt kein Entkommen. Das Schwarze Loch wird ihn langsamer und langsamer verspeisen, aber niemals aufhören."

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