Astronaut: Ukraine-Krieg ist vom All aus sichtbar
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Der deutsche Astronaut Matthias Maurer war im ARD Morgenmagazin zu Gast und hat dort von seinen Erlebnissen auf der Internationalen Raumstation ISS im Rahmen der Mission Cosmic Kiss berichtet. Während er sich im All befand, begann gerade der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.
Laut Maurer fühle man sich zwar im Weltall im ersten Moment “sehr weit weg” und “distanziert von den irdischen Problemen”. Jedoch bekomme man beim Überflug über zahlreiche Länder einiges mit, so auch den Krieg. “Am Anfang war es so, dass das Land nachts ganz dunkel wurde”, erzählt Maurer. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Beleuchtung in den Städten reduziert. “Man hat eigentlich nur noch Kiew erkannt” so Maurer.
Einschläge aus dem All erkennbar
In den ersten Kriegstagen konnte man laut dem Astronauten auch die Einschläge erkennen. “In Kiew konnte ich nachts Blitze sehen, wo ich dann wusste, da sind Raketen eingeschlagen”, so Maurer. “Tagsüber standen dann riesige, tiefschwarze Rauchsäulen über Städten wie Mariupol”, so Maurer weiter. “Das war mit bloßem Auge aus dem Weltraum ganz deutlich zu erkennen. In den Momenten habe ich mich dem Land viel näher gefühlt, als ich das von Deutschland aus hätte”, so der Astronaut.
Unstimmigkeiten bei der Besatzung aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen - es waren auch russische Kosmonauten auf der ISS - gab es laut Maurer nicht. “Wir sind ein eingeschworenes Team, wir haben zusammen trainiert, wir kannten uns schon lange”. Laut Maurer musste man einen Weg finden, das “behutsam anzusprechen”. Es sei jedoch sehr schnell klar gewesen, dass das Team einer Meinung war. “Keiner von uns oben unterstütze das”, so der Deutsche.
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