Tektonische Aktivitäten auf der Venus beobachtet
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Ein Forscherteam, das NASA-Radarbilder von der Magellan-Mission zur Venus aus den frühen 1990er Jahren analysiert hat, hat tektonische Aktivitäten auf dem Planeten entdeckt, berichtet die MIT Technology Review. Laut einer im Fachjournal PNAS veröffentlichten Studie sollen sich große Blöcke der Lithosphäre der Venus bewegt haben.
Die Blöcke, mit einer Fläche von jeweils mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometer sollen ähnlich wie Packeis auf einem See aneinandergestoßen sein.
Das unterscheidet sich zwar stark von der Plattentektonik auf der Erde, die Berge und tiefe Meeresgräben hervorbrachte. Es wäre aber dennoch ein Beweis für Hitzeströme und geschmolzenes Material im Inneren der Venus, heißt es.
Parallelen zur Erdgeologie
Das Forscherteam sieht auch Parallelen zur Erdgeologie während des Archaikums vor 4000 bis 2500 Millionen Jahren. Die "Packeis"-Muster könnten ein Übergang von einer frühen Periode der Plattentektonik auf der Venus sein, als der Planet erdähnlicher war.
Solche Bewegungen seien im gesamten Venus-Tiefland weit verbreitet und auf würden auf bisher nicht bekannte tektonische Muster auf dem Planeten hindeuten, wird Sean Solomon, Mitautor der Studie zitiert.
Die Forscher*innen hoffen nun, dass die von der NASA und der ESA geplanten Venus-Missionen mehr Aufschlüsse zur Geologie auf der Venus liefern. Die NASA will zwischen 2028 und 2030 den Nachbarplaneten mit zwei Missionen erforschen. Der Start der ESA-Mission ist in den frühen 2030er Jahren geplant.
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