Eine künstlerische Darstellung von Chariklo.

Eine künstlerische Darstellung von Chariklo.

© NASA/JPL

Science

Webb-Teleskop zeigt eines der seltsamsten Objekte im Sonnensystem

Das James-Webb-Teleskop der NASA erlaubt Wissenschaftler*innen einen genaueren Blick auf den Asteroiden Chariklo zu werfen. Er gilt aufgrund seiner Ringe als eines der seltsamsten Objekte unseres Sonnensystems.

Einziger Asteroid mit Ringen

Nach den Planeten Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun ist Chariklo der 5. Himmelskörper in unserem Sonnensystem, bei dem Ringe entdeckt wurden. Astronom*innen entdeckten die Ringe erst 2013, als Chariklo vor einem weit entfernten Stern vorbeizog. Im Oktober 2022 nutzte der spanische Weltraumforscher Pablo Santos-Sanz das neue James-Webb-Teleskop, um erneut ein solches Ereignis zu betrachten.

Das Video zeigt Chaiklo, wie er vor dem Stern Gaia DR3 6873519665992128512 vorbeizieht. Der Asteroid zwischen Saturn und Uranus ist jedoch nur als Pixelhaufen zu erkennen.

Das reicht den NASA-Forscher*innen allerdings, um mehr über seine Beschaffung herauszufinden. "Wenn wir uns die Daten näher ansehen, erkennen wir die Dicke der Ringe, die Größe und die Farbe der Ringpartikel und viel mehr", erklärt Santos-Sainz in einer Aussendung.

So werden die Ringe des Chariklo gemessen.

So werden die Ringe des Chariklo gemessen.

300 Kilometer groß

Die Ringe von Chariklo bestehen demnach hauptsächlich aus Eis und dunklen Partikeln, die von einer Kollision mit einem anderen Asteroiden stammen könnten. Chariklo selbst hat einen Durchmesser von rund 300 Kilometern. Das ist dennoch nicht groß genug, um seine Ringe durch das James-Webb-Teleskop klar zu sehen. 

Diese sind etwa 7 bzw. 3 Kilometer dick und haben jeweils einen Durchmesser von 391 und 405 Kilometern. Die Ringe sind also nur durch eine schmale Lücke voneinander getrennt. Außerdem wird vermutet, dass Chariklo noch über einen unentdeckten Schäfermond verfügt, der die Ringe durch seine Anziehungskraft stabilisiert.

Weitere Asteroiden mit Ringen

2015 und 2017 wurden mit Chiron und Haumea 2 weitere Asteroiden mit Ringsystemen entdeckt. Für ihre Entdeckung wurde wieder die Abnahme des Lichts eines Sterns gemessen, als sie vor diesem vorbeizogen.

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