Der Itokawa-Asteroid ist ein sogenannter Rubble Pile

Der Itokawa-Asteroid ist ein sogenannter Rubble Pile

© JAXA

Science

Asteroid hat 4 Milliarden Jahre überlebt: Warum das Forscher beunruhigt

Forscher*innen haben eine besonders robuste Art von Asteroiden identifiziert. Sogenannte "Rubble Pile"-Astroiden ("Schutthaufen") sind der neuen Studie nach nur sehr schwer zu zerstören. Für Abwehrkonzepte könnte das problematisch werden.

Die meisten Asteroiden befinden sich im Gürtel zwischen Mars und Jupiter. Sie werden in 2 Kategorien aufgeteilt: Monolithen und Rubble Piles. Während Monolithen aus einem festen Gesteinsbrocken bestehen, setzen sich Rubble Piles aus Bruchstücken zusammen.

Sie sind meist die Überreste zerbrochener Monolithen. Wie lange solche Rubble Piles bestehen können, ist noch unbekannt. Der erste nachgewiesene Asteroid dieses Typs ist der erdnussförmige Itokawa. Er wurde 2010 von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA mit der Hayabusa fotografiert. 

Fast so alt wie das Sonnensystem

Erstmals wurden auch Proben entnommen und zur Erde gebracht. Diese ergaben, dass der 535 Meter lange Asteroid aus den Überresten eines ehemals 20 Kilometer großen Brockens besteht. Entstanden ist er der neuen Studie zufolge vor 4,2 Milliarden Jahren. Zum Vergleich: Unser Sonnensystem wird auf ein Alter von ungefähr 4,6 Milliarden Jahre geschätzt.

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Auch der Ryugu-Asteroid ist ein Rubble Pile

Damit habe Itokawa deutlich länger als vergleichbare Monolithen überlebt, schreiben die Studienautoren Fred Jourdan und Nick Timms bei The Conversation. Ihre Studie erschien im Fachmagazin PNAS.

Stoßdämpfendes Weltraumkissen

Grund für die Robustheit sei seine stoßdämpfende Eigenschaft. Der Asteroid ist zu 40 Prozent porös und besteht damit aus Hohlräumen. Bei Kollisionen würden diese einfach nur eingedrückt, die Felsen selbst würden aber nicht zerbrechen. Es handle sich also um eine Art "gigantisches Weltraumkissen". 

Dieses Wissen sei essenziell, um Asteroiden-Abwehrsysteme wie DART erfolgreich einzusetzen. Bei der Mission ließ die NASA eine Sonde in den Asteroidenmond Dimorphos einschlagen, um dessen Laufbahn zu ändern (mehr dazu hier). Auch Dimorphos ist ein Rubble Pile.

Abwehr mit nuklearen Waffen

Das sei zwar erfolgreich gewesen, die neuen Informationen über diesen Asteroiden-Typ würden aber nach einer aggressiveren Vorgehensweise rufen, so Jourdan und Timms. Sollte eine Einschlaggefahr bestehen, müsse man mehr kinetische Energie aufbringen, um sie abzulenken. 

Erreichen könne man das z.B. durch die Schockwelle einer nuklearen Explosion. Die NASA sieht den Einsatz nuklearer Sprengköpfe als eine mögliche Option bei der Abwehr von Asteroiden, allerdings nur als letzten Ausweg (mehr dazu hier).

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