Die Kosmonauten bei ihrer Mission am 17. November.

Die Kosmonauten bei ihrer Mission am 17. November.

© NASA

Science

Weltraumspaziergang wegen gefährlichem Defekt abgesagt

Zwei russische Kosmonauten hätten heute außerhalb der Internationalen Weltraumstation ISS arbeiten sollen. Der Weltraumspaziergang musste allerdings abgesagt werden: Der Raumanzug eines Kosmonauten hatte laut NASA einen technischen Defekt.

Wärmetauscher sollte bewegt werden

Die russischen Raumfahrer Sergey Prokopjev und Dmitry Petelin hätten am Freitag ihren 2. Weltraumausflug antreten sollen. Sie sollten einen Wärmetauscher mit dem europäischen Roboterarm (ERA) an eine andere Stelle der ISS bugsieren.

Der Roboterarm hätte dabei von der Kosmonautin Anna Kikina im Innern der ISS gesteuert werden sollen, während Prokopjev und Peterlin im Freien Kabel trennen und das Andocken überwachen.

Wasserkühlung ausgefallen

Der Start der Mission war für 12:20 Uhr (MEZ) angesetzt und sollte 6 Stunden und 37 Minuten dauern. Daraus wurde aber nichts: Der 112 Kilogramm schwere “Orlan”-Raumanzug von Prokopjev hatte einen technischen Defekt bei der Kühlwasserpumpe. Ein Ausfall dieser Kühlung wäre lebensbedrohlich, denn der Kosmonaut würde innerhalb von Minuten einen Hitzschlag erleiden. 

Ein Raumanzug ist nämlich zu 100 Prozent dicht, wodurch sich die gesamte Körperhitze im Anzug ansammelt. Trotz der niedrigen Umgebungstemperatur (minus 160 Grad im Schatten der ISS), kann die Wärme allerdings nur sehr langsam entweichen - das Vakuum des Weltalls verhindert nämlich die Wärmeleitung durch Konvektion (also Transport von Teilchen) und lässt nur die deutlich langsamere Wärmestrahlung zu.

Der heutige Weltraumausflug hätte die Arbeit der vorherigen Mission am 17. November weiterführen sollen. Wann der Weltraumspaziergang nachgeholt wird, ist noch nicht bekannt.

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