Japanese Macaques gather to soak in a hot spring in Hakodate
© REUTERS / KYODO

Science

China will, dass sich Affen in der Raumstation paaren

China will Tierexperimente im Weltraum durchführen. Diese sollen auf der chinesischen Weltraumstation Tiangong stattfinden, berichtet South China Morning Post.

Zhang Lu, leitender Forscher für die Entwicklung von Ausrüstung, die für Experimente auf der Raumstation nötig ist, sprach darüber in einer Rede. Gehalten wurde die Rede an der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking.

Erst Algen, dann Affen

Die Tierexperimente sollen im größten Modul der Station stattfinden. Dort gibt es derzeit 2 Testschränke für biologische Experimente. Da sie klein sind, sollen dort vorerst Experimente mit Algen, Schnecken und Fischen stattfinden.

Durch eine spätere Neukonfiguration und Erweiterung, sollen Experimente mit Säugetieren vorgenommen werden können. Geplant ist, dass sich Mäuse und Makaken auf der Raumstation paaren und vermehren.

Damit soll erforscht werden, wie sich Organismen an die Mikrogravitation, die kosmische Strahlung und andere Einflüsse im Weltraum anpassen. Laut anderen chinesischen Wissenschaftler*innen mache dies durchaus Sinn. Affen seien den Menschen ähnlich und wenn Menschen langfristig im Orbit des Mondes oder Mars angesiedelt werden sollen, wären solche Experimente nötig.

Mögliche Probleme bei den Experimenten

Allerdings sei das Vorhaben sehr ambitioniert. Die Astronaut*innen müssten sich gut um die Affen kümmern und nicht nur füttern, sondern etwa auch ihren Kot entfernen. Außerdem gebe es keine Garantie dafür, dass Affen, nur weil sie zusammen eingesperrt sind, sich auch vermehren.

Der Schock des Raketenstarts oder die Enge in Käfigen an Bord der Raumstation könnte dazu führen, dass sie nicht mal versuchen, sich zu paaren. Anhand von früheren Beobachtungen wisse man, dass selbst Affen, die in engen Käfigen aufgewachsen sind, negative Verhaltensweisen entwickelt haben. Dazu zähle die geringere körperliche Aktivität, Selbstverletzung durch das Ausreißen von Haaren, bis hin zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme.

Experimente mit Mäusen im Kalten Krieg

Selbst wenn es zur Paarung kommt, ist ungewiss, ob das in eine Schwangerschaft resultiert. Während des Kalten Krieges hat die Sowjetunion Mäuse ins All geschickt, die sich, während einen 18-tägigen Weltraumflugs, gepaart haben. Nach der Rückkehr zur Erde gab es aber keine Geburten.

Damals wurde vermutet, dass die kosmische Strahlung negative Folgen auf Eier und Spermien hat. Laut späteren Experimenten der NASA konnte aber zumindest gezeigt werden, dass ein Aufenthalt auf der ISS kaum Auswirkungen auf menschliches Sperma hat.

Menschliche Paarung im All

Sex zwischen 2 Menschen auf der ISS gab es laut der NASA noch nicht – zumindest wisse man nicht davon. Laut Adam Watkins, Professor für Reproduktions-Physiologie an der Universität in Nottingham, sei dies mit Hürden verbunden. Selbst wenn man genügen Privatsphäre finden würde, sei es schwer in der Mikrogravitation eng genug zusammenzubleiben. Zudem sei in der Beinahe-Schwerelosigkeit der Blutdruck geringer als auf der Erde, wodurch es schwieriger sei eine Erektion lang genug zu halten.

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