Hubble macht Foto-Tour durch Sonnensystem
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Das Weltraumteleskop Hubble befindet sich im Orbit der Erde und beobachtet jedes Jahr unter anderem die äußeren Planeten unseres Sonnensystems. Auch wenn das Teleskop derzeit angeschlagen ist und viele Systeme weiterhin im Safe-Modus sind (futurezone berichtete), liefert Hubble beeindruckende Aufnahmen des Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Ein Gasplanet hat keine feste Oberfläche wie die Erde oder der Mars.
Jedes Jahr entdecken Forscher*innen auf den Bildern Neuerungen bei den Planeten. Sie können mehr über das Wetter dort erfahren. Die neuen Aufnahmen zeigen extreme Veränderungen und geben Einblick in die Wetterverhältnisse und Jahreszeiten der weit entfernten Gasplaneten.
Jupiter
Der größte Planet im Sonnensystem hat einen Durchmesser von 143.000 Kilometern. Seine markanten Wolken und der Große Rote Fleck sind auf dem neuen Hubble-Foto deutlich zu sehen. Das neue Bild zeigt, dass sich die Farbe des Äquators erneut geändert hat. Sie ist nun dunkelorange - was Forscher*innen als "ungewöhnlich" bezeichnen. In den letzten Jahren war der Äquator meist weiß oder beige.
Über dem Äquator haben die Wissenschaftler*innen neue Stürme entdeckt. Sie sind auf dem Bild deutlich zu erkennen, da sie sich mit ihrer roten Färbung vom weißen Band nördlich des Äquators abheben.
Saturn
Der Saturn ist mit einem Äquatordurchmesser von 120.500 Kilometern der zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems. Auch hier konnte Hubble extreme Veränderungen bei der Farbe festhalten. Die Bänder in der Nordhalbkugel des Gasplaneten haben jetzt eine bläuliche Farbe. Woher diese Farbe kommt ist noch ungeklärt.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist auf dem Planeten Herbst. Im Sommer hat der Planet eher eine Bernsteinfarbe. Sie entsteht durch den smogartigen Dunst. 2020 war die Nordhalbkugel von einem rötlichen Schleier überzogen, der möglicherweise mit steigender Hitze dort zu tun hatte. Das einfallende Sonnenlicht könnte damals die Eiskristalle in der Atmosphäre zum Schmelzen gebracht haben.
Uranus
Der Eisriese Uranus hat einen Durchmesser von 51.000 Kilometern und ist damit auf Platz 3 der größten Planeten im Sonnensystem. Wie die anderen Planeten hat er eine Gashülle, sein Inneres ist zum Teil flüssig.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist es Frühling auf dem Uranus. Deutlich sichtbar ist sein weißer Nordpol. Forscher*innen führen diese extrem helle Region auf die erhöhten ultraviolette Strahlung der Sonne zurück. Welche Prozesse auf dem Uranus dafür verantwortlich sind, wissen sie aber noch nicht. Was besonders ungewöhnlich ist: Obwohl die Nordkappe heller wird, verschiebt sich ihre Grenze nicht. Die Wissenschaftler*innen vermuten, ein Jet-Stream könnte an dieser Stelle eine Barriere schaffen.
Neptun
Neptun ist ebenfalls ein Eisriese und der äußerste Planet in unserem Sonnensystem. Mit einem Durchmesser von 50.000 Kilometern liegt er nur knapp hinter Uranus. Allerdings ist Neptun mit 17 Erdmassen deutlich massereicher als Uranus (14,5 Erdmassen).
Die Aufnahme zeigt, dass der markante dunkle Fleck (oben links) weiterhin sichtbar ist. Er kürzlich konnten Forscher*innen herausfinden, dass er sich in Richtung des Äquators bewegt. Am Südpol des Planeten ist nun außerdem ein dunkles Band zu erkennen. Wie auch Uranus absorbiert die methanreiche Atmosphäre des Planeten rotes Licht - das ist ein Grund, warum die beiden Planeten blau sind.
Die Bilder können in Originalauflösung auf der ESA-Website für Hubble angesehen werden. Sie sind Teil des Outer Planet Atmospheres Legacy Porgramms (OPAL). Es wurde 2015 gestartet, um eine regelmäßige Beobachtung der Atmosphären der 4 Gasplaneten zu ermöglichen.
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