Solar-Panels (Symbolbild)

Solar-Panels (Symbolbild)

© EPA / ADAM VAUGHAN

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Sonnenfinsternis am Samstag: Nein, es droht kein PV-Blackout

Am Samstag, den 29. März schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne, was zu einer partiellen Sonnenfinsternis in Europa führen wird. Das hat zu einer Reihe von dramatischen Warnungen und verheerenden Prognosen geführt. 

Weil die PV-Anlagen dadurch weniger Energie produzieren können, würde Österreich ein Blackout drohen, heißt es in mehreren Artikeln und unzähligen Beiträgen in den sozialen Medien. 

Stimmt alles nicht, so der Netzbetreiber Austrian Power Grid (APG). "Es besteht absolut keine Gefahr für die sichere Stromversorgung", heißt es in einer Aussendung

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Nur geringfügige Auswirkungen

Die Sonnenfinsternis wird die gesamte Stromerzeugung Österreichs aufgrund der geringen Abschattung nur geringfügig tangieren. Das Stromnetz in Österreich sei daher gut auf partielle Sonnenfinsternis vorbereitet. 

In Österreich wird im Durchschnitt nur 7 Prozent der Sonne verdeckt: Im Westen sind es bis zu 9 Prozent, in Wien lediglich rund 5 Prozent. Konkret entgehen Österreich dadurch rund 300 Megawatt (MW) Leistung, schreibt Austrian Power Grid. 

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Kann leicht ausgeglichen werden

Diese kurzfristig fehlende Leistung kann aber leicht ausgeglichen werden, weil sie den permanenten Schwankungen im Netz sehr ähnlich ist, beruhigt der Netzbetreiber. Außerdem werden solche vorhersehbaren Ereignisse in der Planung des Netzbetriebs berücksichtigt. 

Die Abschattung der Sonne beginnt in Österreich um 11:30 und endet um 12:55 Uhr. Am meisten wird sich die Sonne in London verdunkeln - rund 30 Prozent. Auch in Nordfrankreich, Belgien und den Niederlanden mit rund 24 Prozent sowie Norddeutschland mit bis zu 21 Prozent wird die Sonnenfinsternis ebenso deutlich zu sehen sein. 

Die Sonnenfinsternis am 29. März 2025

Europäisches Netz gut vorbereitet

"Im gesamten kontinentaleuropäischen ENTSO-E-Synchronbereich berechnet sich die maximal prognostizierte Leistungsreduktion bei einer durchschnittlichen Abschattung von etwa 10 Prozent im Worst-Case auf rund 21 GW", so APG.

Das sei ungefähr so viel wie die doppelte Spitzenlast von Österreich oder etwa 5 Prozent der Spitzenlast des gesamten Synchrongebiets (450 GW). "Eine Menge, die im Zuge vorausschauender Planung und enger internationaler Koordination gut bewältigt werden kann", schreibt der Netzbetreiber. 

Monatelange Planung

Eine Sonnenfinsternis, wie sie am Samstag stattfindet, gehen monatelange Analysen voraus, von denen wiederum entsprechende netzbetriebliche Maßnahmen abgeleitet werden - beispielsweise werden die vorgehaltenen Regelreserven kurzzeitig erhöht.

Übrigens: Für die nächste totale Sonnenfinsternis hat Austrian Power Grid noch genug Zeit für entsprechende Planungen. Erst am 3. September 2081 wird sich hierzulande der Mond komplett zwischen Erde und Sonne schieben. 

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