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Wie die NASA Asteroiden-Gestein zur Erde bringen will

Das geplante Asteroiden-Manöver ist alles andere als einfach: "Ich werde in einen Raum navigieren, der ungefähr drei Parkplätze breit und von hausgroßen Felsbrocken umgeben ist", hieß es von der Sonde Osiris Rex auf Twitter. Dort lässt sie die US-Raumfahrtbehörde NASA wie viele andere ihrer Raumfahrzeuge in Ich-Form kommunizieren. "Ganz schön knifflig." Osiris-Rex soll am Dienstag (20. Oktober) eine Probe vom Asteroiden Bennu nehmen - und diese später zur Erde zurückbringen.

Asteroid wird der Erde besonders nahe kommen

Der tiefschwarze Bennu mit einem Durchmesser von rund 550 Metern könnte der Erde in mehr als 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die NASA Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden - und will ihn deshalb ganz genau erforschen.

Zudem erhoffen sich die Wissenschaftler von der rund eine Milliarde Dollar teuren Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn Asteroiden sind Überbleibsel davon.

Probe zur Erde zurückbringen

Die etwa sechs Meter lange und 2.100 Kilogramm schwere Sonde Osiris Rex (die Abkürzung steht für: Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer) ist der erste US-Flugkörper, der sich auf den Weg zu einem Asteroiden gemacht hat, eine Probe entnehmen und zur Erde zurückbringen soll.

Bereits 2005 war die japanische Raumsonde "Hayabusa" auf einem Asteroiden gelandet und hatte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde gebracht. Es gab noch weitere Flüge zu Asteroiden, keine weitere Sonde hat bislang jedoch Material zur Erde zurückgebracht.

Sonde ist seit 4 Jahren unterwegs

Osiris-Rex war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei Jahre und rund 650 Millionen Kilometer später bei dem Asteroiden angekommen. Zuvor hatte die Sonde den Asteroiden bereits aus einiger Entfernung fotografiert - und schon dieser kleine Lichtpunkt hatte die NASA-Wissenschaftler begeistert.

"Ich kann Ihnen gar nicht oft genug erklären, wie viel das meinem Team bedeutet", hatte NASA-Forscher Dante Lauretta damals gesagt. Aktuell umkreist die Sonde den Asteroiden.

Seit der Ankunft untersucht die vom US-Unternehmen Lockheed Martin gebaute und mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras ausgestattete Sonde den Asteroiden ausgiebig. Dabei wurde auch die beste Stelle für die Entnahme der Probe ausgespäht - ein Ort in einem Krater in der nördlichen Hemisphäre von Bennu, der auf den Namen "Nightingale" (Nachtigall) getauft wurde. Weil Osiris Rex sich derzeit rund 290 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet, brauchen die Steuerungssignale der NASA etwa 16 Minuten zur Sonde.

Wissenschaftliche Experimente

Die Untersuchungen hätten den NASA-Wissenschaftlern "bemerkenswerte Möglichkeiten gegeben, unser Wissen über das Verhalten aktiver Asteroiden zu erweitern", sagte Lauretta - und es gab Überraschungen: So spuckt Bennu täglich einige wenige um die sieben Millimeter kleine Steinteilchen in die Atmosphäre. Die meisten bewegen sich langsam und werden von seiner schwachen Schwerkraft wieder angezogen. Sie stellten wohl keine Gefahr für Osiris-Rex dar, würden aber auf jeden Fall weiter untersucht, hieß es von der NASA.

Das eigentliche Highlight der Mission, die Entnahme der Probe von der Oberfläche von Bennu, hat die NASA in den vergangenen Monaten zweimal geprobt - erfolgreich, wie es heißt. Auch beim dritten Mal soll sich Osiris Rex Bennu bis auf wenige Meter nähern und dann eine Art Roboter-Arm ausfahren, den "Tagsam" (Touch-And-Go Sample Acquisition Mechanism).

Dieser Roboter-Arm soll die Oberfläche des Asteroiden etwa fünf Sekunden lang berühren, unter Druck gesetzten Stickstoff ausstoßen, um die Oberfläche aufzuwirbeln, und dann eine Probe von etwa 60 bis 2000 Gramm aufsaugen, bevor die gesamte Sonde sich wieder von Bennu entfernt.

Dann heißt es erstmal warten: Osiris Rex soll sich nach dem Manöver wieder in Richtung Erde aufmachen und in rund drei Jahren die Kapsel mit der Probe beim Blauen Planeten abliefern.

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