Wundermaterial in Mondgestein entdeckt
Die chinesische Sonde "Chang'e 5" ist Ende 2020 auf dem Mond gelandet. Dort hat sie Bodenproben entnommen und sich damit auf den Weg zurück zur Erde gemacht. Im Dezember 2020 ist die Sonde mit 1.731 Gramm Mondstaub und -gestein auf der Erde gelandet.
Diese Proben wurden seither von Forschungsteams untersucht und analysiert. Eine Entdeckung sorgt dabei für großes Aufsehen. Im Mondgestein wurde nämlich natürliches Graphen nachgewiesen.
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Das Wundermaterial
Graphen gilt als Supermaterial, da es eine Vielzahl an spektakulären Eigenschaften aufweist. Es handelt sich um modifizierten Kohlenstoff in zweidimensionaler Wabenstruktur. Die Kohlenstoffatome sind dabei in einem hexagonalen Gitter angeordnet.
Das Wundermaterial Graphen kann beispielsweise Akkukapazitäten und Festplattenkapazitäten drastisch erhöhen, es kann für extrem stabile Baumaterialien sorgen oder einen Superkondensator ermöglichen.
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Neue Methoden zur Graphen-Herstellung
Die Entdeckung auf dem Mond könnte zu neuen Ansätzen bei der Herstellung von Graphen führen. Von wesentlich günstigeren Produktionsmöglichkeiten und neuen Anwendungsmöglichkeiten ist die Rede.
Außerdem könnte die Graphen-Entdeckung für ein neues Verständnis über die Entstehung des Mondes sorgen. Es wird vermutet, dass die natürlichen Graphene durch vulkanische Aktivitäten in Kombination mit der Einwirkung von Sonnenwinden entstanden sind.
Die Studie ist im Juni in der Fachzeitschrift "National Science Review" erschienen.
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