So sieht das im Labor-Experiment der beiden Forscher aus

So sieht das im Labor-Experiment der beiden Forscher aus

© Nicolas Taberlet und Nicolas Plihon

Science

Steine balancieren auf Eis-Spitze: Forscher lüften das Geheimnis

Steine, die auf einem dünnen Eispodest balancieren waren bisher ein unerforschtes Phänomen. Nun konnten Forscher*innen in einem Laborexperiment nachvollziehen, wie das Phänomen dieser Zen-Steine, die praktisch auf einem ganz dünnen Strich halten, ohne abzubrechen, zustande kommt.

Das Phänomen gibt es nur bei extrem kalten Temperaturen, daher ist es etwa am winterlichen Baikalsee zu sehen. Die auf dem Eis balancierenden Kunstwerke entstehen dort, wo die Temperaturen längere Zeit unter dem Gefrierpunkt liegen, berichtet cinexx.de. Davor hat sich ein langsamer Abtragungsprozess abgespielt, bei dem die umgebende Eisoberfläche langsam erodiert, der Stein aber auf dem Podest einfach liegen bleibt.

Woran es liegt, dass die Steine liegen bleiben

Die Forscher Nicolas Taberlet und Nicolas Plihon von der Universität Lyon haben das Phänomen jetzt im Labor untersucht und dabei festgestellt, dass die „Sublimation“ eine Rolle dabei spielt. Das ist der direkte Übergang von Wassereis zu Wasserdampf. Dazu muss es sehr kalt sein. Bisher war die Sublimation auf der Erde nur aus Höhenlagen der Anden oder des Himalaya bekannt.

Im Labor haben die Forscher kleine Metallscheiben in einer Vakuumklammer auf eine Eisfläche gelegt. Diese begann durch den geringen Luftdruck sofort zu sublimieren. Das Eisniveau sank ab, während das Eis unter der Scheibe erhalten blieb und daraus eine Zen-Scheibe wurde. „Das zeigt, dass unser vereinfachter Laborversuch die Bildung der natürlichen Zen-Steine qualitativ nachvollziehen kann“, so die Forscher.

Aus ihrem Experiment schließen die beiden Forscher, dass die Beschattung des Steins eine ausschlaggebende Rolle für die Sublimation des Eispodests bildet. Er wirkt wie ein Schirm.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare