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Start-ups

Hintergründe in Videos automatisch entfernen: Neues Tool aus Wien

Mit seinem Tool remove.bg ist das Wiener Start-up kaleido.ai seit Jahren international erfolgreich. Das Online-Werkzeug entfernt Hintergründe aus Fotos und wird weltweit millionenfach genutzt. Denn mit Hilfe von künstlicher Intelligenz wird der Prozess, für den selbst Profis 5 bis 10 Minuten brauchen, innerhalb weniger Sekunden erledigt. Nun bringt die Wiener Firma, die von Benjamin Grössing und David Fankhauser gegründet wurde, ein neues Produkt auf den Markt. Mit Unscreen lassen sich automatisch Hintergründe aus Videos und GIFs entfernen.

Bewegtbilder können auf der Webseite unscreen.com hochgeladen, der Hintergrund entfernt und ein neuer Hintergrund eingefügt werden. GIFs, animierte Bilder und Clips für Memes lassen sich damit ebenso anfertigen, wie Videos bearbeiten. In der Grundversion ist das Online-Tool kostenlos.

Profi-Version folgt

Eine Version für Profis, die höhere Auflösungen und längere Clips unterstützt, soll demnächst folgen. Damit können dann für professionelle Produktionen aufwendige Aufbauten für Aufnahmen und Ausleuchtungen für die Blue- oder Greenscreen-Technik, mit der traditionell Gegenstände oder Personen in Filmen vor einen beliebigen Hintergrund gesetzt werden können, entfallen. "Wenn man eine auf künstliche Intelligenz basierende Lösung anstatt des farbbasierten Ansatzes verwendet, werden viele Probleme gelöst", sagt Kaleido-Mitgründer Benjamin Groessing zur futurezone.

Das Wiener Start-up hofft, mit der neuen Lösung auf ähnlich große Resonanz zu stoßen wie mit seinem Bildbearbeitungswerkzeug remove.bg. Auch damit wurde ein aufwendiger Prozess, das Herauslösen von Personen oder Gegenständen von einem Bildhintergrund, automatisiert und auf einfache Art zugänglich gemacht.

15.000 zahlende Kunden

Empfehlungen in sozialen Medien und Berichte in US-Medien wie Techcrunch und The Verge sorgten dafür, dass remove.bg bald von Millionen Leuten genutzt wurde. Das Tool, das auch als App für Mac, Windows und Linux und als Photoshop-Erweiterung verfügbar ist, zählt heute 15.000 zahlende Kunden aus unterschiedlichen Branchen - von Designern über Webentwicklern bis hin zum E-Commerce. Ein Drittel davon kommt aus Nordamerika.

Für Privatnutzer, die die Bilder nur in kleiner Auflösung benötigen, ist das Tool kostenlos. "Wir haben viele tolle Kreationen gesehen, das reicht von Schulkindern, die Unterrichtsmaterialien aufbereiten bis zu professionellen Anwendungen", erzählt Groessing. Auch von Leuten, die ihre Autos auf Gebrauchtwagenplattformen zum Kauf anbieten, werde das Tool gerne genutzt.

"Können aus eigener Kraft wachsen"

Mittlerweile zählt das Wiener Start-up 15 Mitarbeiter, nach weiteren Entwicklern wird gesucht. Investoren haben Groessing und Frankhauser keine an Bord. "Wir sind profitabel und können aus eigener Kraft neue Lösungen entwickeln und mit unseren Kunden wachsen."

Begonnen hat die Geschichte von Kaleido.ai übrigens 2015 mit Conchita Wurst und einem Online-Tool namens Wurstify. Damit konnten Bärte auf Bilder von Gesichtern appliziert werden. Heute sei die Anwendung nur noch zu Archivzwecken online, erzählt Groessing. "Wir haben damals aber gesehen, dass es großes Interesse an der Bildmanipulation mit künstlicher Intelligenz gibt und uns entschlossen darauf eine Plattform aufzubauen, die uns auch andere Lösungen ermöglicht."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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