Start-up-Branche schafft 10.000 neue Jobs in Österreich
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Die Start-up-Branche trotzt der COVID-19-Krise, heißt es im "Austrian Startup Monitor 2020". Im Start-up-Bereich werden rund 20.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und 4 von 5 Jungunternehmen stellen auch jetzt neue Mitarbeiter*innen ein. Dies entspricht einem geplanten Wachstum von über 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand.
Für das Jahr 2021 seien bereits 10.000 neue Jobs eingeplant und Arbeitsplätze geschaffen, sagt Markus Raunig, Vorstandsmitglied von Austrian Startups. „Start-ups nehmen damit eine zentrale Rolle im Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Krise ein”, so Raunig.
„Statt Stolperstein war die Krise für viele Start-ups die Startrampe zum Erfolg. Sie nutzten die Infektionswellen sehr erfolgreich für Innovationsschübe. Diese innovativen Unternehmen sind ein Aushängeschild für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich“, sagt Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck.
Tech-Bereich ist wichtigste Branche
Der Grund für das Wachsen: Viele der Jungunternehmen sind im Bereich Digitalisierung und Tech angesiedelt, beides Felder, die in der Krise immer wichtiger geworden sind. Jedes vierte Start-up in Österreich habe an Lösungen zur Bewältigung der Coronakrise gearbeitet, heißt es weiters.
IT und Softwareentwicklung sind für Start-ups auch die wichtigsten Branchen, wenngleich der Anteil in den vergangenen Jahren sukzessive gesunken ist und aktuell 29 Prozent ausmacht. In den Bereichen Konsumgüter (10 Prozent), Life Science (10 Prozent), Kreativwirtschaft (9 Prozent) und Bildung (6Prozent) sind Zuwächse zu verzeichnen.
Auch Green-Start-ups im Wachsen
„Ein immer größerer Anteil der österreichischen Start-ups befindet sich, auch international, auf einem erfolgreichen und nachhaltigen Wachstumskurs”, sagt Rudolf Dömötör, Direktor des WU Gründungszentrums. Für zwei Drittel der Jungunternehmen stelle auch die Bewältigung der Klimakrise einen „zentralen Bestandteil ihres Handelns“ dar, heißt es. Konkret werden 63 Prozent aller Start-ups aus Österreich als "Green Start-up" eingestuft. Für 27 Prozent stellt die Erreichung von ökologischen Zielen sogar ein vorrangiges Ziel dar.
„In einer Sonderauswertung zu Green Start-ups werden im aktuellen Bericht die Spezifika und Herausforderungen für diese wachsende Gruppe von Unternehmen beleuchtet,” argumentiert Karl-Heinz Leitner, Senior Scientist am AIT und wissenschaftlicher Leiter des Projekts. Für den Startup-Monitor-Bericht wurden insgesamt 595 Gründer*innen zu Status, Perspektiven und Umfeld befragt.
„Ein immer größerer Anteil der österreichischen Start-ups befindet sich, auch international, auf einem erfolgreichen und nachhaltigen Wachstumskurs."
Weitere Ergebnisse
Der Bericht wird jährlich von Austrian Startups, dem Gründerzentrum der WU Wien, sowie dem AIT veröffentlicht. Neben den Corona- und klimaspezifischen Themen kam auch heraus, dass der Anteil der Gründerinnen seit 2018 von 12 auf 18 Prozent gestiegen sei. „Über 35 Prozent der Start-ups haben zumindest eine Frau im Gründungsteam“, heißt es weiters. Damit wächst der Anteil zwar, ist aber noch immer gering.
Bei den Technologie-Trends dominiert künstliche Intelligenz (KI), die 60 Prozent für den „wichtigsten Zukunftstrend“ halten, gefolgt von Big Data (35 Prozent), erneuerbare Energien (34 Prozent) und Automatisierung (28 Prozent).
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