Feldkircher Start-up macht mit Künstlicher Intelligenz Firmen effizienter
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Wenn Unternehmen die Daten, die sie haben, besser verstehen würden, könnten sie weit mehr damit machen und auch Kosten einsparen, sagt Martin Nigsch. Mit seinem Start-up Feld.ai will er ihnen dabei helfen. Das junge Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Dokumente digitalisiert, Daten extrahiert, Inhalte übersetzt und zusammenfasst und Prozesse automatisiert.
Zum Einsatz kommt die Lösung bereits bei einem großen deutschen Steuerberater, der damit sein Forderungsmanagement abwickelt und Geld für Mandanten eintreibt.
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Dafür müssen Tausende Briefe pro Tag erfasst und ausgewertet werden. Das System erkennt nicht nur Daten in Tabellen oder handschriftliche Vermerke und ordnet sie zu, sondern fasst Inhalte bei Bedarf auch zusammen oder übersetzt sie, wenn sie in einer anderen Sprache vorliegen. Integriert ist die Lösung in die gewohnte Arbeitsumgebung. "Was früher manuell ausgefüllt werden musste, wird jetzt vorausgefüllt", erzählt Nigsch.
Dafür werden, neben Technologien zur Text- und Objekterkennung, auch Sprachmodelle eingesetzt, wie sie etwa dem Chatbot ChatGPT zugrundeliegen. Feld.ai nutzt das von der Facebook-Mutter Meta freigegebene Large Language Model LLma 2 und trainiert es selbst mit unternehmensspezfischen Daten.
Datensicherheit
Verarbeitet und gespeichert werden die Daten auf einem firmeneigenen Server im Vorarlberger Feldkirch, wo das Unternehmen seinen Sitz hat. Damit will man gezielt auch Firmen ansprechen, die nicht wollen, dass ihre Unternehmensdaten nach außen dringen. "Es bleibt alles in unserem Datencenter", sagt Nigsch. Im kommenden Jahr hofft Nigsch weitere Kunden für seine Lösung gewinnen zu können.
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Der Unternehmer, der zuvor 15 Jahre lang bei einem großen Schweizer Rückversicherer tätig war, hat das Start-up im vergangenen Jahr gegründet. Finanziert wird es neben einer Preseed-Förderung der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) aus Umsatzerlösen.
Neben Lizenzeinnahmen und Volumenskomponenten verdient das Unternehmen dabei auch mit Beratungsdienstleistungen Geld. "Weil vieles individuell angepasst werden muss", sagt Nigsch. Geld das übrigbleibt wird in Hardware gesteckt, wie etwa Nvidia-Grafikkarten, die mehr Leistung beim Trainieren der KI-Modelle bringen sollen.
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Investoren zu finden, sei derzeit schwierig, erzählt der Gründer. Auch weil bei generativer Künstlicher Intelligenz nach dem Hype zu Beginn des Jahres Ernüchterung eingekehrt sei. "Es wurde viel Kapital aufgesaugt und jetzt dämmert es vielen, dass damit vielleicht gar kein Geld verdient werden kann." Sein Start-up lege den Fokus auf die Prozessoptimierung, sagt Nigsch: "Wir verkaufen keine riesigen KI-Projekte, mit denen eine bunte Zukunft versprochen wird. Wir machen Prozesse effizienter."
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Austria Wirtschaftsservice (aws).
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