Wien Energie gründet Tochterfirma für Start-up-Investments
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Der Energieversorger Wien Energie hat bereits mit Start-ups zusammengearbeitet, um neue Produkte und Geschäftsmodelle für den Energiemarkt zu entwickeln. Nun hebt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Gründung einer Tochterfirma auf eine neue Stufe. Die Smartworks Innovation GmbH wird künftig als Venture-Capital-Investor auftreten und Start-ups finanziell unterstützen, die an Innovationen rund um die Themen Energie, Digitalisierung und Smart City Services arbeiten.
Bis zu 500.000 Euro
In den ersten beiden Jahren steht Smartworks ein Kapitalstock von 5 Millionen Euro zur Verfügung. An Start-ups beteiligt sich das Unternehmen mit jeweils maximal 500.000 Euro. Im Fokus der Venture-Capital-Firma stehen Frühphaseninvestments. Start-ups, die bereits einen signifikanten Marktanteil aufgebaut haben und profitabel sind, seien für Smartworks weniger von Interesse. Das Ziel sei "Gamechanger" der Energiebranche zu identifizieren und gemeinsam Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln.
"Speedboot" neben Konzern
"Mit Smartworks haben wir künftig ein Speedboot an der Seite von Wien Energie, das unsere Prozesse beschleunigen wird. Gleichzeitig legen wir aber Wert auf langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit und nicht den schnellen Profit", erklärt Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. "Wir bedienen im Wiener Raum einen dynamischen Markt von 2 Millionen Kunden, deshalb sind wir für junge, innovative Firmen interessant. Wie liefern Marktzugänge, haben Expertise im Energiebereich und nehmen unser Engagement ernst."
In den vergangenen Jahren hat Wien Energie mehrere Innovation Challenges durchgeführt. An diesen Wettbewerben nahmen bereits hunderte Start-ups aus Österreich und anderen Ländern teil. Die Ideen der Jungunternehmen hätten Wien Energie inspiriert, meint Strebl. Es sei daher "nur ein logischer Schritt" gewesen, nun auch als Start-up-Investor aufzutreten.
Inspektions-Drohnen
Zwei Start-ups sind bereits Teil des neuen Beteiligungs-Portfolios von Smartworks geworden. Eines ist Smart Inspections, ein von Wien Energie selbst aufgebautes Unternehmen, das Inspektionsflüge mit Drohnen und anschließender Bildanalyse mit Hilfe von künstlicher Intelligenz anbietet. Solcherart überprüft werden etwa Windkraftanlagen, Fernwärmeleitungen oder Fassaden. Die Dienste von Smart Inspections haben neben Wien Enerige bereits die ÖBB, der Flughafen Wien oder die Voestalpine in Anspruch genommen. Als hausinternes Start-up geht Smart Inspections nun zu 100 Prozent in den Besitz von Smartworks über.
Server-Abwärme
Beteiligt ist Smartworks außerdem bereits an der Diggers Research GmbH. Das Start-up beschäftigt sich mit der Dekarbonisierung in dezentralisierter Servernetzwerkumgebung, um Abwärme effektiv und nachhaltig nutzen zu können. Darunter vorstellen kann man sich etwa das Nutzen von Computer-Abwärme, um die Heizung von Privathaushalten und Industrieanlagen zu unterstützen.
Beispiele wie diese sollen laut Strebl zeigen: "Wir wollen investieren, skalieren und mit interessanten Partnern neue Produkte und Geschäftsideen für unsere Kundinnen und Kunden nutzbar und marktfähig machen."
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen Wien Energie und der futurezone.
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