Die besten Heimwerker-Apps für iOS und Android
Gerade in der Sommerzeit bricht bei vielen wieder das Handwerk-Fieber aus. Ob Haus oder Wohnung, in den eigenen vier Wänden gibt es ständig etwas zu tun. Der einfache Bilderrahmen, der aufgehängt werden muss, benötigt dabei genauso Werkzeug wie das neuste Möbelstück, das in Eigenregie gezimmert wird. Während Hammer und Bohrmaschine sich nur schwer durch ein Smartphone ersetzten lassen, gibt es doch einige Werkzeuge, die sich in Apps verpacken lassen.
Wir stellen euch diese Apps für Heimwerker*innen vor:
- Maßband: iOS
- AR Ruler: Android
- Werkzeugkiste: iOS und Android
- Toolbox: iOS und Android
- Skil DIY: iOS und Android
Maßband
Dank gut bestückter Kameramodule inklusive Sensoren wie Lidar hat das iPhone nicht nur in Sachen Kameraqualität laufend Fortschritte gemacht. Auch Apples Maßband-App, erstmalig mit iOS12 eingeführt, kann uns dank der vielen im iPhone verbauten Sensoren im Alltag weiterhelfen. Die Maßband-App beinhaltet insgesamt zwei Features, für die wir gerade bei spontanen Aufgaben oft sonst kein Werkzeug parat haben. Einerseits ist eine Wasserwaage integriert, die uns beispielsweise beim Aufhängen von Bildern oder Regalen unterstützt.
Das iPhone muss dazu mit einer seiner fünf Flächen auf das zu begradigende Objekte gelegt werden. Je nach Platzierung richtet sich auch die digitale Wasserwaage aus und zeigt uns den Neigungswinkel an. Neben der Darstellung in Zahlen unterstützt uns die App außerdem mit farblichen Hinweisen beim Geraderücken. Während Grün einen Neigungswinkel von 0 Grad darstellt, werden in Weiß und Rot leichte und extreme Neigungen visualisiert.
Neben der Wasserwaage ist zudem, wie der Name der App bereits erahnen lässt, ein Maßband vorhanden. Unter Zuhilfenahme der Kamera können wir so einzelne Objekte oder ganze Räume ausmessen. Ist unsere Umgebung einigermaßen gut ausgeleuchtet, müssen wir lediglich den Punkt in der Mitte des Bildschirmes auf dem ersten Messpunkt zentrieren und den Plus-Knopf drücken. Bewegen wir die Kamera dann Richtung zweitem Messpunkt, zeigt uns die App in Echtzeit die gemessene Distanz.
Messen wir beispielsweise einen Raum aus, können wir immer wieder Zwischenmessungen, etwa in den Ecken, anlegen. Dank seiner Sensoren erkennt das iPhone etwaige Winkel eigenständig und wechselt automatisch die Messrichtung. Haben wir alle Messungen abgeschlossen, können wir sämtliche Werte durch Schwenken der Kamera einsehen. In einer eigenen Liste werden die vermessenen Werte obendrein noch einmal extra gesammelt.
Maßband ist kostenlos für iOS erhältlich.
AR Ruler
Während iOS AR-Messungen von Haus aus mitbringt, ist dies bei Android nicht mehr der Fall. Die Measure-App von Google wurde 2021 überraschend eingestellt, der darunter liegende Framework glücklicherweise aber nicht. Und so übernimmt nun die App AR Ruler diesen Platz ein und ermöglicht auch auf Android-Geräten das virtuelle Vermessen per Kamera. AR Ruler erlaubt uns das einfache Abmessen von Objekten und Räumen nur mit unserer Kamera.
Möchten wir Maße nehmen, müssen wir lediglich den Startpunkt zentrieren und uns den Linien entlang bewegen. Die einzelnen Markierungen werden dann in der App festgehalten und können entweder als Einzelmaße oder zur Berechnung von Flächen und Volumina genutzt werden.
Um die Genauigkeit der Messungen zu erhöhen, ermöglicht uns AR Ruler auch mehrfache Abmessungen, um daraus einen gemittelten Wert zu errechnen. Haben wir alle gewünschten Maße genommen, können wir diese direkt in der App anschaulich zu Papier bringen, um diese etwa ausdrucken zu können.
AR Ruler ist kostenlos für Android erhältlich.
Werkzeugkiste
Die App Werkzeugkiste will uns gleich mit einer Vielzahl von digitalen Werkzeugen versorgen, die wir beim Handwerken möglicherweise gebrauchen könnten. Die einfach aufgebaute App kommt ohne viel Schnickschnack aus und präsentiert uns im Dashboard alle verfügbaren Tools sowie Links zum Shop des App-Anbieters. Vertreten sind hier unter anderem Winkelmesser, Wasserwaage, Messschieber und ein Dezibelmesser. Außerdem gibt es einen eigenen Bereich für Foto-Notizen. Wählen wir den Winkelmesser aus, bekommen wir einfaches Tool mit Beschriftung von 0 bis 359 Grad angezeigt.
Mehr als die zwei zusätzlichen Felder „Soll“ und „Ist“ gibt es nicht, durch Fixierung des Ausgangspunktes können wir uns dann dem gewünschten Winkeln annähern, der über die einzelnen Linien auch visuell dargestellt wird. Auch die Wasserwaage ist simpel gehalten und zeigt im Fenster alle erdenklichen Modi gesammelt an. Das Smartphone kann flach sowie im Hoch- und Querformat angelegt werden. Zudem ist das Auswiegen im Winkel möglich. Der digitale Messschieber soll uns beim Vermessen von einzelnen Objekten unterstützen.
Praktisch einsetzen lässt sich dieser etwa, um die Dicke eines Holzbrettes zu vermessen. Da die Größe des Displays ausschlaggebend für die maximale Objektgröße ist, lassen sich aber meist nur kleine Dinge vermessen. Ebenfalls nicht ganz unpraktisch ist der Dezibelmesser. Da zu laute Geräuschkulissen schnell für dauerhafte Hörschäden sorgen können, lässt sich so die Gefahr besser einschätzen. Die App zeigt dabei auf einer Dezibelskala an, wie laut es maximal sein sollte und welcher Spitzenwert gemessen wurde.
Aber nicht nur die vielen Messgeräte der Werkzeugkiste unterstützen uns bei der Arbeit, auch die Foto-Notiz-Funktion geht uns zur Hand. Per Foto-Notiz können wir Bilder von Objekten oder Räumen anfertigen und dieser direkt mit unterschiedlichsten Vermerken versehen. Unter anderem können wir Maße hinterlegen, Texte schreiben oder mit einem Stift farblich Markierungen machen.
Toolbox
Auch die App Toolbox möchte uns mit einigen Werkzeugen unter die Arme greifen. Momentan sind es insgesamt 13 Tools und eine Taschenlampe, die das selbst ernannte Schweizer Taschenmesser unter den Apps zu bieten hat. Vertreten sind unter anderem Lineal, Winkelmesser, Schnurlot, Timer, Seismometer und Kompass. Beim Start der App landen wir in der Werkzeugübersicht, die uns über ein Rad durch die einzelnen Tools wechseln lässt.
Möchten wir eines der Werkzeuge auswählen, müssen wir lediglich auf „OK“ tippen, um in der Werkzeugoberfläche zu landen. Das Barometer zeigt uns hier beispielsweise auf einem Tacho und in digitaler Form den aktuellen Luftdruck. Die angezeigte Einheit, hier standardmäßig mbar, kann in den Einstellungen angepasst werden. Um zum nächsten Werkzeug zu wechseln, müssen wir lediglich am Rad drehen.
Die einzelnen Symbole sind quasi selbsterklärend, die Oberfläche gehört aber nicht unbedingt zu den intuitivsten. Wechseln wir in den Lineal-Modus, bekommen wir ein Lineal präsentiert, dass es so in anderen Apps nicht zu finden gibt. Statt einer starren Lineal-Grafik gibt es hier ein unendliches Lineal, das sich per Wisch-Geste weiterbewegen lässt.
Über einen eigenen Markierungsregler können wir dann die exakte Länge bestimmen und uns noch einmal in Zahlen anzeigen lassen. Immer griffbereit in der App ist die Taschenlampen-Funktion, die über das eindeutige Symbol aufgerufen werden kann. Zusätzlich zum normalen Ein-Aus Schalter haben wir hier noch die SOS-Option, die SOS in Morse-Code blinkt.
Skil DIY
Manchmal scheitert es nicht unbedingt am Werkzeug, welches für die geplanten Arbeit benötigt wird. Stattdessen ist es einfach das Know-how, das für die richtige Durchführung fehlt. Die App Skil DIY hält für genau diese Fälle eine umfassende Bibliothek an Tipps und Anleitungen parat. Beim ersten Start der App mag Skil DIY mit einer kleinen Sprachbarriere entgegenkommen. Statt die Sprache nämlich automatisch an das Gerät anzupassen, wird von Haus aus Niederländisch gesprochen.
Über das Drop-Down-Menü am Ende des Dashboards lässt sich dieser kleine Makel aber schnell beseitigen. Haben wir die richtige Sprache ausgewählt, können wir uns in die Anleitungen stürzen. Skil DIY enthält Schritt-für-Schritt Anleitungen, Werkzeug-Anleitungen sowie Heimwerkertipps und einen Umrechner. In den Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden wir Inhalte nach Thema bzw. Raum sortiert. So können wir etwa die Kategorie „Badezimmer“ auswählen und erhalten alle relevanten Anleitungen für diesen Raum.
Vorhanden sind hier unter anderem die Anleitungen „Spiegel aufhängen“, „Dickmittel anbringen“, „Duschhahn austauschen“ oder „Zwischendecke anbringen“. Haben wir die passende Anleitung gefunden, bekommen wir eine umfassende Übersicht mit allen wichtigen Tipps präsentiert. Wir erfahren, welche Werkzeuge wir benötigen, welche Dinge wir beim Einkauf beachten müssen und welche Alternativen wir für Produkte verwenden können. Geht es dann an die eigentliche Arbeit, erklärt Skil DIY mit Illustrationen und ausführlichen Texten, wie wir etwa Silikon richtig verfugen.
In den Tipps zur Werkzeugverwendung finden sich vom Multifunktionswerkzeug bis zum Winkelschleifer die wichtigsten Werkzeuge für alle Heimwerker*innen. In den Tipps finden wir Infos zu passenden Einsatzzwecken, der richtigen Handhabung und dem passenden Zubehör für die einzelnen Geräte. Der Umrechner nimmt uns die Rechenarbeit ab und hilft uns beim Kalkulieren von Entfernungen, Flächen, Gewichten, Rauminhalt und Temperatur.