Warum 800.000 Tonne Schlamm Elektronik vielleicht teurer macht
Die Produktion unserer Elektronikgeräte ist von komplexen Lieferketten abhängig. Ganz am Anfang stehen oft wertvolle Rohstoffe. Der Abbau jener ist aber mit Risiken verbunden. Nun hat ein Erdrutsch mit 800.000 Tonnen Schlamm die Grasberg-Mine in Indonesien, einer der größten Gold- und Kupferminen der Welt, schwer getroffen und zu einem Produktionsstopp geführt, wie The Register berichtet.
2 Menschen gestorben
Bei dem Unfall am 8. September starben 2 Menschen, 5 werden noch vermisst. Der Betreiber Freeport-McMoRan gab bekannt, dass durch den Schaden an einem der Produktionsbereiche sowie an weiterer Infrastruktur im Bergwerk die Verkäufe von Kupfer und Gold im 4. Quartal deutlich unter den ursprünglich geplanten Mengen liegen werden.
Infolge des Unfalls stieg der Kupferpreis weltweit um 3 Prozent auf 10.300 US-Dollar pro Tonne. Zum Jahresbeginn lag der Preis noch bei etwa 8.900 US-Dollar je Tonne. Genau diese Preissteigerung könnte sich auch in Elektronikprodukten bemerkbar machen.
Grasberg-Mine in Indonesien
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Kupfer ist aufgrund seiner Leitfähigkeit ein wesentlicher Bestandteil nahezu aller elektronischen Geräte und spielt auch eine wichtige Rolle in Technologien, die fossile Brennstoffe ersetzen sollen. Darunter etwa Solar- und Windkraft, wo Kupfer intensiv für Verkabelungen, Transformatoren und Generatoren eingesetzt wird.
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Auswirkungen wohl überschaubar
Für Alltagselektronik dürften die Auswirkungen aber überschaubar sein, da sich in Elektronikgeräten nur verhältnismäßig geringe Mengen befinden. In einem Smartphone sind laut dem deutschen Informationszentrum Mobilfunk zum Beispiel 8 bis 9 Gramm Kupfer pro Handy.
Analysten erwarten, dass die weltweite Nachfrage nach Kupfer bis 2035 auf 50 Millionen Tonnen jährlich steigen wird. Auch Künstliche Intelligenz und der Bedarf an Rechenzentren treiben diese Zahl nach oben.