Airline findet erneut gefährliche Risse in Boeing 737
Während die Zukunft des Boeing-Kriesenfliegers 737 Max ob des aufrechten Flugverbots immer noch ungewiss ist, weiten sich nun auch die Probleme mit dem Vorgängermodell aus. Bereits vor einigen Wochen sind eklatante Mängel an Boeing 737 NG-Modellen aufgetaucht.
Nun hat die indonesische Airline Lion Air mehrere Risse an der Struktur einer 737 NG entdeckt. Und zwar an einer Maschine, die weniger als 22.000 Flüge auf dem Buckel hat.
Das bereits bekannte Problem der Risse hatte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA vor einigen Wochen dazu veranlasst, den Airlines vorzuschreiben, an allen Boeing 737 NG-Maschinen, mit mehr als 33.000 Flügen, einer sofortigen Sicherheitsüberprüfung durchzuführen. Ebenso müssen demnach alle 737 NG-Modelle mit mehr als 22.600 Flügen innerhalb der nächsten 1000 Starts gecheckt werden.
Risse an der Gurkengabel
Die Risse bei der 737 NG-Familie treten bei der so genannten Gurkengabel (pickle fork) auf. Das ist jene Stelle eines Flugzeugs an der die Tragflächen am Rumpf befestigt sind. Normalerweise sind die Gurkengabeln darauf ausgelegt, die komplette Lebensdauer eines Flugzeugs durchzuhalten.
Weltweit seien rund 50 von 1000 überprüften Maschinen betroffen, sagte ein Boeing-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP Ende Oktober. Wie viele Maschinen aktuell betroffen sind, ist nicht klar. Zumal nun auch bei einer Maschine die Risse entdeckt worden sind, die weit neuer ist, als diejenigen, bei denen die Strukturschwächen zuvor entdeckt worden sind.
Die Risse in der Lion Air-Maschine könnten die FAA dazu veranlassen, die vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen zu verschärfen und auch auf Maschinen auszuweiten, die weniger Flüge haben, als die aktuell vorgeschriebenen 22.600.
Airbus baut Vorsprung gegenüber Boeing aus
Unterdessen ist Airbus in der Lage, seinen Vorsprung gegenüber Boeing auszuweiten. Die 737-Krise hat Boeing in eine schwere Krise gestürzt, welche sich auch auf die Flugzeugbestellungen sowie -auslieferungen auswirkt.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat erst am Donnerstag bekannt gegeben, dass im Oktober 415 Airbus-Flugzeuge bestellt wurden. Von Boeing gibt es keine aktuellen Zahlen der Bestellungen. Im September gingen beim US-Flugzeugbauer 170 Bestellungen ein.