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E-Auto-Hersteller Fisker steht vor der Pleite

Das amerikanische EV-Start-up Fisker steht möglicherweise vor der Insolvenz. Wie der Elektroautobauer mitteilt, sind die zuletzt angekündigten Verhandlungen mit einem ungenannten großen Autohersteller gescheitert, berichtet Reuters. Gerüchten zufolge soll es sich um die japanische Firma Nissan gehandelt haben. 

Fisker steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten. Seit Jahresbeginn haben die Fisker-Aktien 90 Prozent an Wert verloren. Die sich häufenden schlechten Nachrichten sorgten sogar dafür, dass die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde. Das Unternehmen hatte Mitte März die Produktion seines Modells Ocean, das bei Manga in Graz gefertigt wird, gestoppt, bis ein Partner gefunden ist. 

➤ Mehr lesen: Fisker liefert ersten Ocean Elektro-SUV aus

Jetzt würden strategische Optionen geprüft, darunter auch gerichtliche oder außergerichtliche Restrukturierungen oder Kapitalmarkt-Transaktionen. Hedgefonds-Manager Thomas Hayes sagte Reuters, damit werde es wahrscheinlicher, dass sich Fisker unter Gläubigerschutz flüchte. Er hält die Insolvenz des Autobauers für unvermeidlich. 

Barmittel schrumpfen, 150 Millionen-Dollar-Deal gescheitert

Fisker konnte zuvor Zinsen auf Wandelanleihen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar nicht bezahlen. Das Unternehmen erklärte, es habe sich bewusst für den Zahlungsausfall entschieden, um Zeit für Verhandlungen mit den Investoren zu gewinnen. Die Barmittel des Unternehmens waren auf 120,9 Millionen Dollar geschrumpft - weniger als ein Drittel dessen, was noch Ende vergangenen Jahres verfügbar war.

Gründer Henrik Fisker bei Magna in Graz

Frisches Geld sollten neue Wandelanleihen im Volumen von bis zu 150 Millionen Dollar bringen, die Fisker mit Abschlag an den polnischen Investmentfonds CVI Investment verkauft hat, wie aus Pflichtunterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Auch dieser Deal ist gescheitert, nachdem Fisker die Abschlussbedingungen nicht erfüllen kann. 

Zweifel an der Fortführung des Unternehmens

Berichte über eine mögliche Pleite des Start-ups häuften sich in den vergangenen Wochen. Die Beraterfirma FTI Consulting und die Kanzlei Davis Polk seien beauftragt worden, um bei einem etwaigen Antrag zu helfen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Schulden sollen bei knapp einer Milliarde Dollar liegen. Fisker selbst hat sich noch nicht zu den Berichten geäußert. 

Im Jahresbericht musste Fisker für 2023 einräumen, dass die bestehenden Ressourcen möglicherweise nicht ausreichen. Darin heißt es, dass "erhebliche Zweifel an der Fortführung des Unternehmens bestehen". Maßnahmen seien die Suche nach Investoren und das Zurückfahren der Produktion. 

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