Google verbietet seinen Mitarbeitern Zoom zu nutzen
Google blockiert die Software des Videokonferenz-Dienstes Zoom auf den Computern seiner Mitarbeiter, nachdem diverse Sicherheitslücken und Datenschutz-Probleme bekannt wurden. Das Desktop-Programm genüge nicht Googles Sicherheits- Anforderungen, sagte ein Sprecher zu Buzzfeed am Mittwoch. Die Mitarbeiter könnten aber weiterhin Zoom privat im Webbrowser oder auf Smartphones und Tablets nutzen.
Mit dem Dienst "Meet" hätte Google eigentlich Konkurrenz für Zoom sogar im eigenen Haus. Der Videokonferenzdienst von Google gewinne täglich mehr als zwei Millionen Nutzer hinzu, sagte ein Google-Manager der Technologie-Website Cnet. Die tägliche Nutzerzahl von Zoom sprang hingegen von 10 Millionen im Dezember auf zuletzt 200 Millionen hoch.
SpaceX und NASA verbieten Zoom ebenso
Neben Google haben SpaceX und die NASA bereits vor einige Wochen den Einsatz von Zoom untersagt. Auch das FBI hatte schon Ende März vor dem Videokonferenzdienst gewarnt. Erst vor einigen Tagen ist bekannt geworden, dass gestohlene Daten von Zoom-Nutzern im Dark Web zum Verkauf angeboten werden.
Sammelklage gegen Zoom
In den USA sieht sich der Videodienstanbieter mit einer Klage wegen Sicherheitslücken und Datenschutzmängeln konfrontiert. Am Dienstag reichte ein Aktionär im US-Bundesstaat Kalifornien eine Sammelklage ein.
Darin wird Zoom vorgeworfen, die Qualität des Datenschutzes zu hoch angegeben sowie nicht öffentlich gemacht zu haben, dass der Dienst nicht durchgehend verschlüsselt ist. Zoom war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Die zunehmenden Sicherheitsbedenken sowie Berichte über das so genannte "Zoombombing", bei denen sich Unberechtigte in Sitzungen einwählen, setzen das Unternehmen unter Druck.
Seit einem Allzeithoch Ende März hat die Aktie fast ein Drittel an Wert verloren. Zoom-Chef Eric Yuan versprach vergangene Woche, sich der Probleme anzunehmen. Der Trend zum Homeoffice in der Coronavirus-Pandemie hat Zoom Millionen neue Nutzer beschert.