Digital Life

14.000 Geisterflüge während der Pandemie in Großbritannien gestartet

Damit Fluglinien auf wichtigen Flughäfen ihre Start- und Landerechte (Slots) behalten dürfen, müssen sie fliegen. Während der Corona-Pandemie wurden die Regeln zwar ausgesetzt oder gelockert, dennoch kam es weltweit zu Tausenden Flügen, die entweder gar keine oder wenige Passagier*innen mitführten. Solche Leerflüge werden auch Geisterflüge genannt.

Wie vor kurzem veröffentlichte Zahlen der britischen Zivilluftfahrtbehörde CAA zeigen, hoben von März 2020 bis September 2021 14.472 solcher Geisterflüge von 32 britischen Flughäfen ab. Allein vom Londoner Flughafen Heathrow waren es fast 5.000. Selbst nachdem die Slot-Regeln gelockert oder ausgesetzt wurden, seien solche Geisterflüge in erheblichem Umfang fortgeführt worden, heißt es bei Simply Flying. Im Schnitt sind das das mehr als 700 Geisterflüge im Monat. Gezählt wurden dabei nur internationale Flüge.

Unterschiedliche Gründe

Man habe während der Pandemie schnell gehandelt, um zu verhindern, dass leere Flugzeuge fliegen müssten, heißt es aus dem britischen Verkehrsministerium. Einige Flüge könnten jedoch aus anderen Gründen mit geringer Passagierzahl durchgeführt worden sein, etwa um Schlüsselarbeitskräfte oder wichtige Fracht zu transportieren.

Umweltschützer*innen kritisieren die hohe Anzahl der Leerflüge. Das Fliegen leerer Flugzeuge könne leicht verhindert werden und komme dem Klima zugute, kritisert Anna Hughes von der Klimaorganisation Flight Free UK. Sie zeigt sich besorgt: "Wenn mehr als 14.000 Leerflüge von britischen Flughäfen gestartet sind, als es keine Verpflichtungen gab Landeplätze zu halten, wie viele weitere waren es seither?"

Vom Guardian erhobene Daten lassen nichts Gutes ahnen. Demnach hoben von Oktober bis Dezember 2021 monatlich noch immer fast 500 Geisterflüge von britischen Flughäfen ab.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!