5G-Gegner zünden Mobilfunkmast vor Krankenhaus an
Ein Handymast vor dem NHS Nightingale Spital in Birmingham ist das jüngste Beispiel für Brandanschläge auf Mobilfunkinfrastruktur, berichtet der "Guardian".
In dem Spital werden zahlreiche Corona-Patienten behandelt. Sie hätten nun keine Möglichkeit mehr, mit ihren Verwandten in Kontakt zu treten, echauffierte sich Nick Jeffery, Chef des Mobilfunkanbieters Vodafone in einem Posting auf LinkedIn. Wegen der egoistischen Handlungen einiger Verschwörungstheoretiker sei ihnen nun auch der kleine Trost eines Telefon- oder Videoanrufs versagt, schrieb Jeffery.
Viele zerstörte Masten haben kein 5G
In Großbritannien gingen wegen Verschwörungstheorien, die das Coronavirus mit 5G in Zusammenhang bringen und in Online-Netzwerken verbreitet werden, in den vergangenen Wochen fast 40 Mobilfunkmasten in Flammen auf. Nach Angaben der Mobilfunker haben viele davon nicht einmal die 5G-Technologie installiert.
Von den Attacken seien 20 Masten von Vodafone betroffen gewesen, führte der Chef des Mobilfunkanbieters weiter aus. Das Abfackeln der Masten bedeute in der Praxis, dass viele Familien nicht in der Lage seien, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden. Auch Ärzte und Krankenschwestern könnten ihre Kinder und Partner nicht anrufen.
Attacken auf Telekom-Mitarbeiter
Laut Phiip Jansen, Chef des Anbieters BT, seien bereits 39 Außendienstmitarbeiter seines Unternehmens verbal oder physisch wegen solcher Verschwörungstheorien angegriffen worden. Einige hätten Morddrohungen erhalten.
Verbreitet werden die Verschwörungstheorien, die 5G mit dem Virus in Zusammenhang bringen, vor allem über Online-Netzwerke. Aber nicht nur dort. Die britische Regulierungsbehörde Ofcom hat vor Kurzem nach zahlreichen Beschwerden eine Untersuchung eingeleitet, weil ein Moderator des britischen Senders ITV bei einer Frühstücksfernsehsendung mögliche Verbindungen zwischen der Pandemie und der neuen Technologie nahelegte.