Air Force bestellt Hyperschall-Drohne Mayhem
Der Rüstungskonzern Leidos hat von der US Air Force den Zuschlag für Mayhem bekommen. Der volle Name für das Projekt Mayhem (deutsch: Chaos) lautet Expendable Hypersonic Multi-Mission ISR (intelligence, surveillance, and reconnaissance) and Strike Program.
Das Ziel ist also etwas entbehrliches zu bauen, das schneller als Mach 5 fliegen kann und für mehrere Missionen geeignet ist, zu denen Aufklärung, Überwachung und Angriffe zählen. Zu diesem Zweck bekommt Leidos von der Air Force 334 Millionen US-Dollar. Die Arbeit an Mayhem soll bis 15. Oktober 2028 fertiggestellt sein.
Laut Leidos wird Mayhem ein Scramjet-Triebwerk nutzen, um Hyperschall zu erreichen. Dabei handelt es sich um ein luftatmendes Strahltriebwerk. Das von Leidos veröffentliche Konzeptbild zeigt einen Delta-Flügler, mit einem Einzeltriebwerk, das den Lufteinlass am Rumpf hat.
Andere Details sind nicht erkennbar. Dieses Konzept lässt offen, wo sich eine Waffenzuladung befinden könnte. Denkbar wäre, dass die Hyperschall-Drohne keine zusätzlichen Bomben trägt, sondern per eingebautem Sprengkopf zur Kamikaze-Drohne wird.
Das Bild könnte auch bewusst irreführend sein, um die Konkurrenz oder andere Länder zu täuschen. Bis zur geplanten Fertigstellung in 6 Jahren ist jedenfalls noch genug Zeit, um das Design abzuändern.
Hyperschall-Drohnen von Lockheed und Boeing
Noch ist nicht klar, ob eine einsatzfähige Hyperschall-Drohne das endgültige Ziel von Mayhem ist. Man könnte frühere Aussagen der US Air Force so interpretieren, dass Mayhem eine Art Testvehikel oder Technologie-Demonstrator wird, um darauf aufbauend fortschrittlichere, autonome Hyperschall-Flugzeuge zu entwickeln.
Anderer Rüstungskonzerne haben jedenfalls bereits Konzepte für unbemannte Hyperschall-Flugzeuge in der Schublade. Dazu gehört Lockheed Martin mit der SR-72, Boeing mit einem noch namenlosen Konzept und Hermeus mit Darkhorse.