Konzept einer Hyperschallwaffe (Symbolbild)

Konzept einer Hyperschallwaffe (Symbolbild)

© via REUTERS / RAYTHEON MISSILES & DEFENSE

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Details zu mysteriöser chinesischer Hyperschallwaffe veröffentlicht

Vergangenes Jahr sorgte China mit dem Test ein neuartigen Hyperschallwaffe für Aufsehen. Das US-Verteidigungsministerium war damals völlig überrascht, dass China mit der Entwicklung eines solchen Waffensystems bereits derartig weit gekommen ist.

China habe wahrscheinlich gezeigt, dass es die Fähigkeit besitzt, solche Hyperschallwaffen einzusetzen, bestätigt nun erstmals das Pentagon den Waffentest im kürzlich vorgelegten China Military Power Report (CMPR).

In diesem Dokument, das jährlich veröffentlicht wird, analysieren die USA das Potenzial der chinesischen Streitkräfte. In dem Report sind auch weitere Details zur mysteriösen Hyperschallwaffe zu finden.

Aus dem CMP-Report des Pentagon

"Fractional Orbital Bombardment"

Im Grunde hat der Waffentest, der am 27. Juli 2021 stattgefunden hat, aber mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert. Fest steht, dass die USA davon ausgehen, dass China damals ein so genanntes FOB-Waffensystem getestet hat.

FOB steht für "Fractional Orbital Bombardment". Bei diesem Waffensystem bringt eine Rakete ein Fluggerät samt Sprengkörper in die niedrige Erdumlaufbahn. Dort kann das Vehikel geparkt werden, während es die Erde umkreist. Von der Umlaufbahn aus, kann ein solches FOB-System theoretisch jeden Punkt auf der Erde erreichen.

Einmal rund um den Planeten

Der chinesischen Hyperschallwaffe soll mithilfe eines HGV (Hypersonic Glide Vehicle) genau das gelungen sein. Sie sei mehr als 40.000 Kilometer und länger als 100 Minuten geflogen, bevor sie auf ihr angepeiltes Ziel niederging, heißt es in dem CMP-Report. Zwar wurde das Ziel verfehlt, die Rakete soll dem Ziel aber sehr nahegekommen sein.

Die von China getestete Hyperschallwaffe wurde angeblich mithilfe einer Langer-Marsch-Rakete in den Orbit gebracht, wie es in mehreren Medienberichten heißt. Nachdem das Fluggerät den Planeten umrundet hatte, ging es in den Sinkflug über und trat wieder in die Erdatmosphäre ein.

Als es mit Mach 5 – der 5-fachen Schallgeschwindigkeit, oder rund 6.200 km/h – über das Südchinesische Meer überflog, wurde eine Rakete abgefeuert. Eine solche Rakete könnte beispielsweise mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden.

Modifizierte DF-41 - landgestützte ballistische Interkontinentalraketen der chinesischen Streitkräfte - könnten möglicherweise auch Hyperschallrakete abfeuern. 

US-Raketenabwehr nicht darauf vorbereitet

Das bereitet dem Pentagon Sorgen. Denn die US-Raketenabwehrsysteme, so wie sie derzeit aufgestellt sind, seien nicht annähernd in der Lage, derartige FOB-Systeme oder anderweitige Hyperschallwaffen abzufangen, hält das US-Magazin The War Zone fest.

"Wir sind in Bezug auf Hyperschallprogramme nicht so weit fortgeschritten wie die Chinesen oder die Russen", sagte General David Thompson, der stellvertretende Chef der US-Weltraumoperationen im November 2021.

Mittlerweile scheinen die USA zumindest ein Stück weit aufgeholt zu haben. So wurden in den vergangenen Monaten mehrere Male – offenbar erfolgreich – derartige  Hyperschallraketen getestet.

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